USA:Trump tauscht Verteidigungsminister Mattis früher als geplant aus

US-Präsident Donald Trump und der bisherige stellvertretende Verteidigungsminister Patrick Shanahan. (Foto: AFP)
  • US-Präsident Donald Trump will Verteidigungsminister James Mattis früher als bisher geplant austauschen.
  • Mattis hatte in einem veröffentlichten Schreiben an Trump erklärt, er trete wegen inhaltlicher Meinungsverschiedenheiten mit dem Präsidenten ab.

US-Verteidigungsminister James Mattis hatte angekündigt, Ende Februar zurückzutreten, damit ausreichend Zeit für den Übergang bleibe. Nun verkündet US-Präsident Donald Trump, ihn bereits zum Jahreswechsel vorerst durch dessen bisherigen Stellvertreter Patrick Shanahan zu ersetzen. Er mache "unseren sehr talentierten Vize-Verteidigungsminister" Shanahan ab dem 1. Januar zum amtierenden Verteidigungsminister, teilte Trump via Twitter mit.

Als Grund für seinen Rücktritt hatte Mattis Differenzen mit dem Präsidenten angegeben. In einem Brief schrieb er: "Sie haben das Recht auf einen Verteidigungsminister, dessen Ansichten mehr auf einer Linie mit Ihren Ansichten sind." Es sei deshalb der für ihn richtige Schritt, von seinem Amt zurückzutreten.

Ausschlaggebend war offenbar Trumps Entscheidung, US-Truppen aus Syrien abzuziehen. Die Entscheidung war und ist in der US-Regierung und auch unter den Republikanern im Kongress hoch umstritten.

Mattis soll sich klar dagegengestellt haben. Er fürchtet wie viele andere, dass mit dem Truppenabzug Russland und Iran das Feld in Syrien überlassen und die Macht von Regimeführer Baschar al-Assad gestärkt werde. Trump hatte das Ende des militärischen Engagements in Syrien damit begründet, dass die Dschihadistenorganisation IS besiegt sei.

Medienberichten zufolge will der US-Präsident wohl auch die Hälfte der etwa 14 000 US-Soldaten aus Afghanistan zurückholen.

© SZ/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

US-Politik
:"Mad Dog" tritt ab

US-Verteidigungsminister James Mattis will die Alleingänge seines Chefs offenbar nicht mehr mittragen. Trumps Syrien-Entscheidung hat Mattis gezeigt: Er hat nichts mehr zu sagen.

Von Thorsten Denkler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: