Massaker in Nigeria:Bewaffnete sollen Dutzende Menschen getötet haben

Schwer bewaffnete Kämpfer töten laut Augenzeugen bei einem Angriff auf ein Dorf in Nigeria mindestens 90 Menschen. Als Täter werden Mitglieder der islamistischen Sekte Boko Haram vermutet.

Mutmaßliche Anhänger der radikalislamischen Sekte Boko Haram haben im Nordosten Nigerias erneut ein Massaker verübt. Dabei starben nach nigerianischen Medienberichten vom Sonntag im Bundesstaat Borno etwa 90 Menschen.

Ein lokaler Politiker sagte dem britischen Sender BBC, es seien mehr als 100 Menschen getötet worden. Der örtliche Polizeichef erklärte, er habe von einem solchen Angriff zwar Kenntnis, wisse aber nichts über die Zahl der Opfer.

Die Täter seien wahrscheinlich Kämpfer der Islamisten-Miliz Boko Haram gewesen, berichteten Überlebende des Überfalls. Sie seien schwer bewaffnet in das abgelegene Dorf Izge nahe der Grenze zu Kamerun gekommen und hätten um sich geschossen, Sprengsätze geworfen und Dutzende Häuser in Brand gesetzt. Auch Behördenvertreter vermuten der BBC zufolge Boko Haram hinter dem Angriff.

Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder, hieß es in der nigerianischen Zeitung The Guardian weiter. Es gebe viele Verletzte. Hunderte seien aus dem überfallenen Ort geflüchtet. Augenzeugen zufolge griffen die mehr als 200 Bewaffneten in Militäruniformen an.

Immer wieder kommt es zu Anschlägen der Sekte. Ihr Ziel sind meist Christen. Die Sekte kämpft für die Einführung der Scharia und verbreitet seit 2009 vor allem im muslimisch geprägten Norden Nigerias blutigen Terror. Die Anschläge richten sich unter anderem gegen Kirchen, Polizeiwachen und Lokale mit Alkoholausschank.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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