Im Machtkampf im westafrikanischen Gambia hat der abgewählte Präsident Yahya Jammeh eingelenkt und will seinen Posten für den gewählten Nachfolger Adama Barrow räumen. Er habe entschieden, die Führung "dieser großen Nation" abzugeben, sagte Jammeh in der Nacht zu Samstag in einer TV-Ansprache.
Jammehs Amtszeit endete am Mittwoch um Mitternacht. Der 51-Jährige hatte die Wahl im Dezember verloren. Der gewählte Präsident Adama Barrow wurde am Donnerstag in der gambischen Botschaft in Senegals Hauptstadt Dakar vereidigt. Aus Sicherheitsgründen hatte er zuvor sein Land verlassen müssen.
Die politische Krise in Gambia hatte sich in den vergangenen Tagen extrem zugespitzt. Truppen der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas überschritten die Grenze zu Gambia, um Jammeh zum Aufgeben zu bewegen. Der UN-Sicherheitsrat hatte einem militärischen Eingreifen zugestimmt. Gleichzeitig betonten die UN, dass eine militärische Lösung des Konflikts nur die letzte Möglichkeit darstellen solle. Die Ecowas unterbrach ihre Militärintervention schließlich für einen letzten Vermittlungsversuch durch Mauretanien und Guinea.
Ein Ultimatum zur friedlichen Aufgabe hatte Jammeh am Freitagmittag noch verstreichen lassen, es liefen aber weiterhin Vermittlungsgespräche für einen friedlichen Machtwechsel.