Die Mietpreise sind heute das, was früher die Brotpreise waren. Eine Maurerfamilie in Berlin musste vor zweihundert Jahren mehr als 72 Prozent des Familieneinkommens für Ernährung ausgeben, davon die Hälfte für Brot. Noch vor fünfzig, sechzig Jahren gab ein deutscher Haushalt etwa die Hälfte seines Budgets für Lebensmittel aus; heute sind es zwölf Prozent. Nahrungsmittel sind unglaublich billig geworden. Die Wohnungsmiete dagegen ist zum Teil unglaublich teuer geworden. Für Miete gibt ein Durchschnittshaushalt in Deutschland etwa doppelt so viel Geld aus wie für Ernährung, oft noch sehr viel mehr. Die Miete frisst die Familieneinkommen auf. Und oft genug ist die Miete auch bei größter Anstrengung nicht mehr erschwinglich. Die Mietpreise werden zum Sprengstoff der Gesellschaft. Deshalb ist das Thema auf höchster politischer Ebene angekommen, deshalb an diesem Freitag der Wohnungsgipfel bei Angela Merkel im Bundeskanzleramt.
Lösungsmodelle:Mit dem Boden fängt es an
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Zentrale Ursachen der Wohnungsnot sind lange bekannt, immer wieder gab es Forderungen, das Übel anzugehen. Doch bis heute hat die Bundespolitik keine Abhilfe geschaffen.
Von Heribert Prantl
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