Linken-Vorsitz:Abgeordnete Zimmermann erklärt Kandidatur

Die sächsische Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann hat offiziell ihre Kandidatur für den Vorsitz der Linkspartei angemeldet.

Im Machtkampf um den Linken-Vorsitz hat erstmals eine Frau offiziell ihre Kandidatur angemeldet. Die sächsische Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann kündigte in einer schriftlichen Erklärung ihre Bewerbung für den Spitzenposten an. Ihre Ankündigung verband die 51-Jährige mit scharfer Kritik am Erscheinungsbild der Partei.

Sie wolle "weitere unwürdige innerparteiliche Querelen" vermeiden und die Partei zur Sacharbeit zurückführen, erklärte Zimmermann. Die Linke habe die Hoffnungen ihrer Wähler "bislang bitter enttäuscht", kritisierte sie. Die Partei versinke "in einer würdelosen und nach außen völlig unattraktiven Personaldebatte".

Zimmermann vermied in ihrer Erklärung eine Parteinahme für einen der bisherigen Kandidaten Oskar Lafontaine oder Dietmar Bartsch. Sie sei bereit, mit jedem Vorsitzenden zusammenzuarbeiten. Allerdings sehen die Parteistatuten vor, dass einer der beiden Parteivorsitzenden aus dem Westen kommen muss und der andere aus dem Osten. Mindestens einer der beiden Spitzenposten muss von einer Frau besetzt sein. Aus Proporzgründen wäre eine Doppel-Spitze der beiden Ostdeutschen Zimmermann und Bartsch nicht möglich.

Zimmermann ist seit der Wende beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) beschäftigt, seit 1997 ist sie Regionalvorsitzende im Vogtland. Seit 2005 sitzt sie außerdem im Bundestag. Die neue Linken-Führung soll am 2. und 3. Juni auf dem Parteitag in Göttingen gewählt werden

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