Parteitag in Dresden:Die Linke will den Euro behalten

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Dresden: Bei ihrem Parteitag zum Wahlprogramm sprechen sich die Linken für den Euro aus. (Foto: Getty Images)

Die Linke diskutiert in Dresden über ihr Wahlprogramm. Einer der wichtigsten Diskussionspunkte: Wie steht die Partei zum Euro? Ex-Parteichef Lafontaine hatte die Rückkehr zu nationalen Währungen ins Spiel gebracht - doch diese Idee findet auf dem Parteitag keine Unterstützung. Die bisherigen Ereignisse des Bundesparteitags zum Nachlesen.

Von Thorsten Denkler, Antonie Rietzschel und Ralf Wiegand, Dresden

Das Wichtigste im Überblick:

  • Tag der Inhalte: Am zweiten Tag ihres Parteitags in Dresden hat die Linke ihr Programm für die Bundestagswahl diskutiert - verabschiedet wird es erst am Sonntag. Die Ausrichtung macht schon der Titel des Entwurfs deutlich: "100 Prozent Sozial". Der Debatten- und Abstimmungsmarathon hat mit Arbeitsthemen begonnen: Unter anderem streben die Linken einen Mindestlohn von zehn Euro an.
  • Bekenntnis zum Euro: Kontrovers debattiert wurde über den Vorschlag, im Euro-Raum wieder nationale Währungen zu ermöglichen. Die Idee war unter anderem von Ex-Parteichef Oskar Lafontaine ins Spiel gebracht worden. Parteichef Bernd Riexinger und auch der Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi erteilten ihm eine klare Absage. Auch die Delegierten stimmten gegen entsprechende Anträge. Das Bekenntnis zum Euro bleibt im Programm.
  • Gysis 21 Punkte: Fraktionschef Gregor Gysi hat in seiner Rede ein zweistelliges Ergebnis als Ziel für die Wahl im September ausgegeben. Die Linke liegt in den Umfragen derzeit bei sechs bis acht Prozent, bei der Wahl 2009 hatte sie 11,9 Prozent erreicht. In 21 Punkten stellte Gysi seine Gedanken zum Wahlprogramm vor. Doch der routinierte Rhetoriker enttäuschte: Gysi klebte am Blatt, las Punkt für Punkt ab und wirkte eher verkrampft.
  • Kipping überzeugte die Genossen: Die Co-Parteivorsitzende Katja Kipping betonte am Vormittag die soziale Ausrichtung der Partei. Die Linke sei "die soziale Alarmanlage" Deutschlands, sagte sie, und forderte eine Mindestrente von 1050 Euro und eine Millionärssteuer.
  • Parteitags-Auftakt mit Abgrenzung zur SPD: Am Freitag (hier der erste Tag des Parteitags zum Nachlesen) hatte Riexinger die Veranstaltung mit einem thematischen Rundumschlag eröffnet, der jedoch zwei Dinge deutlich machte: Die Linke sieht sich als DIE soziale Partei Deutschlands - und will sich damit auch deutlich von der SPD und den Grünen abgrenzen: "Ohne uns würden doch die anderen das Wort sozial nicht einmal buchstabieren können", sagte der Parteichef. Die stellvertretende Linksfraktions-Chefin Sahra Wagenknecht kritisierte die Euro-Rettungspolitik der Bundesregierung scharf - und forderte einen radikalen Kurswechsel in der EU.
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