Libyen:Steinmeier: Behutsam vorgehen

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Von der Küstenwache gerettet: Ein afrikanischer Migrant ruht sich im libyschen in Tripolis aus. (Foto: Mohamed Ben Khalifa/AP)

Die Außenminister der Europäischen Union beraten über die Unterstützung der Einheitsregierung in Tripolis sowie über die mögliche Ausweitung der gemeinsamen Marine-Mission.

Von Daniel Brössler, Luxemburg

Von einem "traurigen Jahrestag" spricht die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Morgen. "Genau vor einem Jahr sind 800 Menschen im Mittelmeer ertrunken", ruft sie vor Beginn der Sitzung der EU-Außenminister in Erinnerung. Zu diesem Zeitpunkt weiß Mogherini noch nicht, dass auch dies wieder so ein trauriger Tag werden könnte. Einige Stunden später jedenfalls scheinen sich Gerüchte zu bestätigen. "Es ist sicher, dass wir es genau ein Jahr nach der Tragödie in libyschen Gewässern wieder mit einer Tragödie zu tun haben", sagt Italiens Außenminister Paolo Gentiloni. Genauere Angaben über die angeblich wieder vielen Toten im Mittelmeer kann er in Ermangelung eigener Erkenntnisse zwar keine machen, aber sehr deutlich wird, dass die EU auch nach einem Jahr noch mittendrin steckt im Desaster. Es fügt sich, dass die Minister zum Mittagessen mit dem UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, verabredet sind. Die EU habe viel getan, werde aber auch noch viel tun, gelobt Mogherini.

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