Krieg in Syrien:UN unterstützt Friedensinitiative in Syrien

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Im Osten von Aleppo scheint die Feuerpause Bestand zu haben. In anderen Regionen gibt es offenbar vereinzelt Gefechte. (Foto: dpa)

Ein von Russland und der Türkei ausgearbeiteter Plan sieht neben der seit Freitag geltenden Waffenruhe Friedensverhandlungen vor.

Der Waffenstillstand in Syrien soll bleiben und die Friedensgespräche wieder aufgenommen werden. Am letzten Tag des Jahres 2016 hat der UN-Sicherheitsrat einer dem entsprechende Resolution für das Bürgerkriegsland zugestimmt.

Die von Russland eingebrachte Vorlage unterstützt die russisch-türkischen Pläne, Mitte Januar in der kasachischen Hauptstadt Astana Gespräche zwischen Vertretern der Opposition und der Regierung von Präsident Baschar al-Assad auszurichten. "Während wir 2016 beenden, können wir uns alle darauf einigen, dass es Zeit ist, das Blutvergießen in Syrien zu beenden", sagte Großbritanniens stellvertretender UN-Botschafter Peter Wilson nach der Abstimmung.

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Sein russischer Amtskollege Witali Tschurkin dankte dem Gremium für die Unterstützung: "Wir alle wissen, dass es ein sehr schwieriges Jahr gewesen ist" , sagte er. Tschurkin teilte mit er habe Saudi-Arabien, Kuwait und Katar eingeladen, sich an den Vorbereitungen zum Treffen in Astana zu beteiligen. Auch die neue US-Regierung unter Donald Trump solle bei dem Treffen ein "wichtiger Teilnehmer" sein.

Berichte über Verstöße gegen Waffenruhe

Im fast sechs Jahre dauernden Bürgerkrieg sind inzwischen etwa 500 000 Menschen ums Leben gekommen. Einzelheiten über die Waffenruhe und einen konkreten Weg zum Frieden werden in der Resolution der Vereinten Nationen nicht genannt. Sie fordert aber erneut schnellen und sicheren Zugang für humanitäre Helfer.

Die Waffenruhe in Syrien ist fragil, doch bislang scheint sie seit der Nacht zum Freitag in den meisten Teilen des Landes zu halten. Wenngleich mehrere Rebellengruppen den Regierungstruppen vorwarfen, gegen sie verstoßen zu haben. "Das kontinuierliche Eindringen des syrischen Regimes in Gebiete, die von Revolutionsfraktionen gehalten werden, wird zu einem Ende der Absprachen führen", heißt es in einem am Samstag veröffentlichten Schreiben mehrerer Rebellengruppen. Auch die Aufständischen sollen der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana zufolge vereinzelt gegen die Waffenruhe verstoßen haben. Kämpfe und Luftangriffe sollen im Tal Wadi Barada stattgefunden haben, norwestlich der Hauptstadt Damaskus.

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Von Moritz Baumstieger

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