Krieg in Syrien:Nato verstärkt Luftraumüberwachung in der Türkei

Ein Nato-Offizier betrachtet ein Awacs-Aufklärungsflugzeug am Stützpunkt Geilenkirchen. (Foto: REUTERS)
  • Auf Bitten der Türkei wird die Nato den Luftraum des Bündnispartners mit Kampfflugzeugen und Awacs-Maschinen stärker überwachen.
  • Die Präsenz von Marineschiffen soll in türkischen Häfen erhöht werden.
  • An den Nato-Marinekräften im östlichen Mittelmeer soll zudem eine deutsche und eine dänische Fregatte beteiligt werden.

Auch Präsenz von Marinekräften soll erhöht werden

Die Nato erfüllt die Bitte der Türkei nach zusätzlicher militärischer Unterstützung. Vertreter der 28 Bündnisstaaten beschlossen am Freitag in Brüssel eine verstärkte militärische Luftraumüberwachung durch Kampfjets und Awacs-Aufklärungsflugzeuge. Zudem soll die Präsenz von Nato-Marinekräften erhöht werden - unter anderem durch Übungen und Aufenthalte von Kriegsschiffen in türkischen Häfen. Das teilte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mit.

An den Nato-Marinekräften im östlichen Mittelmeer soll auch eine deutsche und eine dänische Fregatte beteiligt werden. Der genaue Umfang der Unterstützung muss laut Stoltenberg aber noch bestimmt werden.

Instabile Gesamtlage in der Region

Hintergrund des verstärkten Nato-Engagements in der Türkei sei die instabile Gesamtlage in der Region. Wer sich alles an dem verstärkten Nato-Einsatz für die Türkei beteiligt, ist nach Angaben aus Nato-Kreisen noch nicht abschließend geklärt. Großbritannien hatte bereits beim Ministertreffen angekündigt, Kampfflugzeuge auf den türkischen Nato-Stützpunkt Incirlik zu verlegen. Zudem haben die USA bereits jetzt im Rahmen eines bilateralen Abkommens Abfangjäger in der Türkei stationiert, um die Luftabwehr des Landes zu stärken.

Die Entscheidung fällt in die Zeit großer politischer Spannungen zwischen der Türkei und Russland. Im November hatte die türkische Luftwaffe im türkisch-syrischen Grenzgebiet ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen. Der Vorfall hat die Beziehungen zwischen Russland und der Türkei stark belastet. Unter anderem kappte Russland zahlreiche Geschäftsbeziehungen zu dem Land. Russlands Präsident Wladimir Putin zeigte sich auch vergangenen Donnerstag unnachgiebig und wertete den Abschuss des Kampfjets durch die Türkei als feindlichen Akt.

© SZ.de/dpa/Reuters/fie/fehu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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