Konflikte:Türkei - mächtiger Akteur mit angeschlagener Wirtschaft

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Istanbul/Ankara (dpa) - Die Türkei ist ein mächtiger Akteur im Nahen Osten und ein wichtiger Partner des Westens in Handels- und Sicherheitsfragen. Ein Überblick:

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Istanbul/Ankara (dpa) - Die Türkei ist ein mächtiger Akteur im Nahen Osten und ein wichtiger Partner des Westens in Handels- und Sicherheitsfragen. Ein Überblick: 

- Als Nachbarstaat von Griechenland und Bulgarien auf der einen Seite und Syrien sowie dem Irak auf der anderen Seite bildet die Türkei eine Brücke zwischen der EU-Außengrenze und den Konfliktgebieten des Nahen und Mittleren Ostens. Durch den EU-Türkei-Flüchtlingspakt hat das Land zusätzliches politisches Gewicht erhalten.

- Seit Beginn des Syrien-Konflikts ist die Türkei direkt involviert. Rund 2,75 Millionen syrische Flüchtlinge nahm das Land nach eigenen Angaben auf. Die türkische Luftwaffe bombardiert kurdische Stellungen in Syrien und heizt so den Kurdenkonflikt weiter an.

- Die Türkei ist seit 1999 Kandidat für einen EU-Beitritt, seit 2005 wird darüber konkret verhandelt.

- 1952 trat die Türkei der Nato bei. Das türkische Militär - mit etwa 640 000 Soldaten und zivilen Mitarbeitern ohnehin eines der größten der Welt - wird bis heute durch Truppen weiterer Nato-Partner im Land verstärkt. Im Rahmen der sogenannten nuklearen Teilhabe sollen auch Atombomben auf dem Militärstützpunkt Incirlik stationiert sein.

- In den vergangenen zehn Jahren ist die Wirtschaft jährlich um 4,7 Prozent gewachsen. Zuletzt schwächelte die Konjunktur aber. Exporte gehen zurück und nach mehreren Terroranschlägen und dem Putschversuch kommen weniger Touristen. Die Tourismus-Einnahmen gingen nach türkischen Angaben von April bis September um rund ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. 2015 hatte die Türkei rund 26 Milliarden US-Dollar (etwa 23 Milliarden Euro) durch Tourismus eingenommen.

- Das Pro-Kopf-Einkommen lag im Vorjahr bei rund 9200 US-Dollar. Dienstleistungen machen fast zwei Drittel der Wirtschaftsleistung aus. Die Arbeitslosigkeit liegt bei etwas mehr als zehn Prozent.

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