Konflikte:Tote bei Anschlag auf WM-Public-Viewing in Nigeria

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Abuja (dpa) - Bei einem Anschlag auf Fußballfans im Norden Nigerias sind Medienberichten zufolge am Dienstagabend zahlreiche Menschen ums Leben gekommen.

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Abuja (dpa) - Bei einem Anschlag auf Fußballfans im Norden Nigerias sind Medienberichten zufolge am Dienstagabend zahlreiche Menschen ums Leben gekommen.

Viele weitere seien zum Teil lebensgefährlich verletzt worden, berichtete die Zeitung „Premium Times“ auf ihrer Internetseite. Eine genaue Opferzahl gab es am Mittwoch noch nicht. Ein Polizeisprecher bestätigte den Anschlag, fügte aber hinzu, es sei zu früh, um Einzelheiten bekannt zu geben.

Ein Attentäter platzierte demnach einen Sprengsatz nahe einer Gruppe von Menschen, die in Damaturu im Bundesstaat Yobe das WM-Spiel zwischen Brasilien und Mexiko verfolgen wollten. Die Bombe sei kurz nach Anpfiff detoniert.

„Mein Bruder lebt ganz in der Nähe. Er und sein Sohn wurden verletzt“, sagte Alhaji Ishiaku Yakub, ein Bürger aus Damaturu, der Nachrichtenagentur dpa. „Er hat mir erzählt, dass viele Tote in die Leichenhallen der Krankenhäuser gebracht worden seien.“

Obwohl sich zunächst niemand zu dem Anschlag bekannte, gilt es als wahrscheinlich, dass die islamistische Terrorgruppe Boko Haram verantwortlich ist. Sie lehnt jeden westlichen Lebensstil ab und hält Fußball für „unislamisch“.

Da Anschläge befürchtet wurden, hatten die Behörden Fans zuvor geraten, Public-Viewing-Veranstaltungen während der Weltmeisterschaft zu meiden. Nigeria leidet seit Jahren unter den Attacken der Boko Haram. Tausende Menschen sind bereits ums Leben gekommen.

Sportfans waren in dem afrikanischen Land zuletzt häufig Opfer von Anschlägen. Bei Attacken von Boko Haram in Mubi im Bundesstaat Adamawa starben Anfang Juni 54 Menschen, als sie in Lokalen Sport-Übertragungen anschauten. Während des Champions-League-Endspiels Ende Mai fuhr in Jos im Bundesstaat Plateau ein Attentäter mit einem Auto voller Sprengstoff in eine Gruppe von Fans, die das Fußballspiel auf einer Leinwand verfolgten. Vier Menschen starben.

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