Konflikte:Terrormiliz IS kämpft in irakischer Raffinerie

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Bagdad/Washington (dpa) - Nach erheblichen Gebietsverlusten in den letzten Monaten ist die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in die nordirakische Raffinerie Baidschi eingedrungen. IS-Kämpfer hätten die Wachmannschaften überwältigt und mehrere Rohöl- und Benzintanks in ihre Gewalt gebracht, bestätigten irakische Sicherheitskreise.

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Bagdad/Washington (dpa) - Nach erheblichen Gebietsverlusten in den letzten Monaten ist die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in die nordirakische Raffinerie Baidschi eingedrungen. IS-Kämpfer hätten die Wachmannschaften überwältigt und mehrere Rohöl- und Benzintanks in ihre Gewalt gebracht, bestätigten irakische Sicherheitskreise.

Die Gefechte hielten den ganzen Tag über an. Baidschi ist die größte Raffinerie des Landes. Sie ist seit letztem Jahr umkämpft und hat seitdem den Betrieb eingestellt.

Für die Regierung in Bagdad bedeutet die IS-Offensive einen ersten Rückschlag, nachdem es der irakischen Armee und schiitischen Milizen zu Monatsbeginn gelungen war, den IS aus der Provinzhauptstadt Tikrit zu vertreiben. Entscheidend war dabei auch die Unterstützung der USA und ihrer Verbündeten, die die IS-Truppen aus der Luft bombardierten.

Die Bodenoffensive der Iraker und die Luftangriffe der Amerikaner führten dazu, dass der IS 25 bis 30 Prozent des von ihm im Irak beherrschten Gebietes eingebüßt habe, sagte US-Oberst Steve Warren nach Pentagon-Angaben vom Montag (Ortszeit). Die Luftangriffe und der Einsatz irakischer Bodentruppen hätten Auswirkungen auf die Fähigkeit des Feindes gehabt, Gebiete zu halten und sich frei zu bewegen.

„Der IS hat große Gebiete verloren, in denen er zuvor dominiert hatte“, sagte Warren. Er veranschlagte das Territorium, das die Terrormiliz seit ihrer größten Ausdehnung im Irak im August 2014 wieder aufgeben musste, auf 13 000 bis 17 000 Quadratkilometer.

US-Präsident Barack Obama empfing den irakischen Regierungschef Haidar al-Abadi im Weißen Haus. Dabei dürfte es vor allem um die Bekämpfung des IS und die Zusammenarbeit des US-Militärs mit den irakischen Sicherheitskräften gegangen sein, wie im Vorfeld verlautete. In Washington hieß es außerdem, möglicherweise werde der Iraker um mehr Waffenhilfe bitten.

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