Konflikte:Räumung des Außenpostens Amona im Westjordanland geht weiter

Konflikte
Konfrontation: Siedlerinnen wehren sich gegen die Räumung durch die israelische Polizei. Foto: Sebastian Scheiner (Foto: dpa)

Tel Aviv (dpa) - Einen Tag nach Beginn der Räumung des israelischen Außenpostens Amona im Westjordanland muss die Polizei noch die örtliche Synagoge evakuieren. Rund 200 Einwohner hätten sich in dem Gotteshaus verbarrikadiert.

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Tel Aviv (dpa) - Einen Tag nach Beginn der Räumung des israelischen Außenpostens Amona im Westjordanland muss die Polizei noch die örtliche Synagoge evakuieren. Rund 200 Einwohner hätten sich in dem Gotteshaus verbarrikadiert.

Man verhandele mit Repräsentanten Amonas, um eine friedliche Lösung zu finden, teilte Polizeisprecher Micky Rosenfeld mit. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte am Mittwochabend den Bau einer neuen Siedlung für die Einwohner von Amona an. Ein Komitee solle einen passenden Ort finden und die Einzelheiten klären.

Eine Sprecherin der Organisation Peace Now sagte, es sei das erste Mal seit 1992, dass die israelische Regierung eine neue Siedlung im Westjordanland gründe. Seitdem habe es nur Erweiterungen bestehender Siedlungen oder rückwirkende Legalisierungen illegaler Außenposten gegeben.

Seit Beginn der Räumung in Amona am Mittwoch seien 24 Polizisten leicht verletzt worden, sagte der Sprecher. Mehr als 800 Menschen seien aus Amona weggebracht worden. 13 Räumungsgegner seien festgenommen worden. Sie seien an Steinewürfen und Konfrontationen beteiligt gewesen.

Die nicht genehmigte Siedlung liegt nordöstlich von Ramallah auf palästinensischem Privatland. Das Höchste Gericht in Jerusalem hatte angeordnet, den Ort bis zum 8. Februar zu räumen.

Noch am Vorabend der in Israel heftig umstrittenen Räumung hatte die rechts-religiöse Regierung den Bau von 3000 weiteren Siedlerwohnungen genehmigt. Schon jetzt leben rund 600 000 Israelis in mehr als 200 Siedlungen im Westjordanland und in Ost-Jerusalem.

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