Konflikte:Planung von Friedensgesprächen: Pakistans Armeechef in Kabul

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Pakistans Armeechef Raheel Sharif. Zur Planung von Friedensgesprächen ist Sharif nach Kabul gereist. Foto: Kay Nietfeld (Foto: dpa)

Kabul/Islamabad (dpa) - Zur Planung von Friedensgesprächen mit den Taliban ist der pakistanische Armeechef Raheel Sharif nach Afghanistan gereist. Es war sein erster Besuch seit sieben Monaten.

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Kabul/Islamabad (dpa) - Zur Planung von Friedensgesprächen mit den Taliban ist der pakistanische Armeechef Raheel Sharif nach Afghanistan gereist. Es war sein erster Besuch seit sieben Monaten.

Er traf Präsident Aschraf Ghani, Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah sowie Verteidigungsminister Massum Staneksai.

Die Gespräche seien "fruchtbar" gewesen, sagt Regierungssprecher Dschawed Faisal. Man werde nun abwarten, ob Pakistan wirklich liefern könne.

Pakistan ist ein wichtiger Partner für Friedensgespräche. Dem Land wird vorgeworfen, die afghanischen Taliban zu unterstützen.

Bei den Treffen sei es zudem um die gemeinsame Terrorbekämpfung gegangen, sagte Faisal. Damit sind vermutlich Einsätze gegen Zellen der Terrormiliz Islamischer Staat gemeint. Die wird in beiden Ländern aktiver und will grenzübergreifend die sogenannte Provinz Khorasan etablieren.

Vor der Reise hatte das pakistanische Außenministerium mitgeteilt, Pakistan wolle außerdem über die bessere Sicherung der porösen Grenze sowie den Austausch von Informationen der Geheimdienste diskutieren. Einzelheiten hierzu wurden zunächst nicht bekannt. Es dürfte auch um afghanische Hilfe für die Ergreifung des Mannes gegangen sein, der das Schulmassaker von Peshawar befohlen hatte: der Talibananführer Mullah Fazlullah. Darauf drängt Pakistan seit langem. Vor einem Jahr hatten pakistanische Taliban in einer Schule 136 Kinder getötet. Fazlullah verbirgt sich in Afghanistan.

Im Sommer war eine erste Runde Friedensgespräche mit Taliban im pakistanischen Murree gescheitert, nachdem von unbekannter Seite die Nachricht vom Tode des langjährigen Talibanchefs Mullah Omar lanciert worden war. Das stürzte die Taliban in Nachfolgestreitigkeiten, die bis heute andauern. Anfang Dezember hatten beide Regierungen beschlossen, erneut zu versuchen, die Taliban an den Verhandlungstisch zu bringen.

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