Berlin:Wegner und Woidke solidarisch mit Israel - Demo geplant

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Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, spricht nach der Sitzung des Berliner Senats. (Foto: Joerg Carstensen/dpa)

Die Bilder aus Israel gehen um die Welt und erreichen auch Berlin. Politiker äußern sich, viele zeigen sich geschockt. Die Gewalt in Nahost hat auch für die Berliner Polizei Folgen.

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Berlin (dpa) - Die Angriffe der islamistischen Hamas auf Israel lösten auch in Berlin ein Echo aus. Zahlreiche Politiker meldeten sich zu Wort, jüdische Einrichtungen wurden verstärkt abgesichert. Zudem ist für Sonntag eine pro-israelische Demonstration angekündigt.

Der Regierende Bürgermeister Berlins Kai Wegner (CDU) und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) äußerten sich solidarisch mit Israel. „Berlin steht in dieser schweren Stunde unverrückbar an der Seite Israels“, so Wegner am Samstag. Er ermahnte aber auch die Einwohnerinnen und Einwohner Berlins zu Umsicht: „Ich rufe aber auch alle Menschen in Berlin zur Besonnenheit und für ein friedliches Miteinander auf.“ Woidke, der gemeinsam mit einem Großteil seines Kabinetts für Anfang November einen Besuch in Israel plant, sagte: „Der Terror und das Morden der Hamas muss sofort enden.“ Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) und der Berliner CDU-Fraktionsvorsitzende Dirk Stettner (CDU) äußerten sich ähnlich. Die Berliner Grünen-Abgeordnete und sicherheitspolitische Sprecherin Gollaleh Ahmadi mahnte, der Angriff gefährde auch die Sicherheit von jüdischen Menschen und Einrichtungen in der Hauptstadt. „Ich rufe alle Berlinerinnen und Berliner auf, dass wir gemeinsam jedem Antisemitismus entgegen treten.“

Die islamistische Hamas hat Israel am Samstagmorgen vom Gazastreifen aus massiv aus der Luft, am Boden und von der See aus angegriffen. Sie wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte zu Beginn einer Sitzung des sogenannten Sicherheitskabinetts in Tel Aviv: „Seit heute Morgen befindet sich der Staat Israel im Krieg.“ Bis Samstagnachmittag waren 2200 Raketen auf Israel aus Gaza abgefeuert worden, Mindestens 100 Israelis wurden getötet und Hunderte verletzt. Es sollen auch mehrere Israelis in den Gazastreifen verschleppt worden sein. Bei israelischen Gegenangriffen auf Gaza wurden laut Gesundheitsministerium in Gaza bis zum Nachmittag mindestens 200 Menschen getötet.

Berliner Polizei schützt jüdische und israelische Einrichtungen verstärkt

Die Polizei verstärkt in Berlin auch den Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen. Das teilte Innensenatorin Iris Spranger auf der Plattform X (ehemals Twitter) am Samstagnachmittag mit. „Wir haben daher die Schutzmaßnahmen unmittelbar gestärkt.“ Stadtweit sei „die Streifentätigkeit stadtweit intensiviert“ worden.

Evangelische Kirche an der Seite Israels

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Christian Stäblein, zeigte sich nach dem Großangriff auf Israel durch die Hamas betroffen. Die Hamas führe einen furchtbaren Krieg gegen die israelische Zivilbevölkerung, hieß es am Samstag in einer Mitteilung Stäbleins auf der Internetseite der EKBO. „Unschuldige sterben und sind schwer verletzt, es werden Geiseln genommen. Die Bilder, die wir sehen, sind kaum zu ertragen. Wir sind an der Seite Israels. Es muss sich gegen diesen Angriff verteidigen.“

Für Sonntag hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin und Brandenburg (DIG) dazu aufgerufen, sich an einer Demonstration vor dem Brandenburger Tor zu beteiligen. „Jetzt ist die Stunde der Solidarität mit Israel“, erklärte der Vorsitzende Jochen Feilcke. Die Angriffe der Hamas seien purer Fanatismus und blanker Terror gegen jeden, der in Israel lebe. Die DIG forderte die Bundesregierung und andere Länder auf, ebenso konsequent auch gegen alle Unterstützer dieser Terrororganisation in Deutschland vorzugehen, denn sie stellten „eine konkrete Gefahr für die hier lebenden Juden und Israelis dar“. Die Demonstration am Sonntag wird vom Jungen Forum der DIG und der Jüdischen Studierendenunion organisiert.

© dpa-infocom, dpa:231007-99-475729/6

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