Hamburg:Hamburg bekommt auf dem Grasbrook einen neuen Stadtteil

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Statt Olympia Wohnen und Arbeiten: Die Stadt Hamburg bekommt auf dem Grasbrook einen neuen Stadtteil, der die Brücke nach Süden auf die Elbinseln schlagen soll....

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Hamburg (dpa/lno) - Statt Olympia Wohnen und Arbeiten: Die Stadt Hamburg bekommt auf dem Grasbrook einen neuen Stadtteil, der die Brücke nach Süden auf die Elbinseln schlagen soll. Das sei eine Lösung, die für Stadtentwicklung und Hafenwirtschaft gut sei und mit der beide Seiten in den nächsten Jahren sehr gut arbeiten könnten, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag in Hamburg. Dazu habe der Senat die rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen beschlossen. Die Pläne sollen nun so schnell wie möglich der Hamburger Bürgerschaft vorgestellt werden. Ursprünglich war geplant, auf dem Grasbrook die olympischen Anlagen zu bauen - dann war die Bewerbung Hamburgs aber per Volksentscheid gestoppt worden.

Der Entwurf sieht eine Mischung aus Wohnviertel und Hafenwirtschaft vor. Auf 50 Hektar sollen in den kommenden 20 Jahren rund 3000 Wohnungen entstehen, davon ein Drittel öffentlich-gefördert, dazu Kitas, eine Grundschule und Sportflächen. Gleichzeitig sollen rund 16 000 Arbeitsplätze entstehen und die ansässigen Hafenunternehmen eine langfristige Perspektive für ihre Investitionen erhalten. Die Verkehrsanbindung soll vor allem durch eine Verlängerung der U-Bahnlinie U4 erfolgen.

„Mit dem neuen Stadtteil machen wir den nächsten wichtigen Schritt, um den „Sprung über die Elbe“ weiterzuentwickeln, sagte Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD). Auch Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) zeigte sich zufrieden. „Wir sichern den Hafenunternehmen ihren Standort, wie wir es versprochen haben“, sagte der Senator. Ansässige und zukünftige Unternehmen erhielten am Kleinen Grasbrook eine langfristige Standort- und Zukunftsperspektive. Unter anderem will Edeka auf dem Gelände Europas größten Fruchtkontor bauen.

Der städtebauliche Entwicklungsbereich des neuen Stadtteils Grasbrook werde in drei Quartiere unterteilt. Die Quartiere Moldauhafenquartier und Freihafenelbquartier werden zukünftig in eine gemischt genutzte Fläche für Wohnen und Arbeiten umgewidmet. Außerdem soll der Hauptstandort des Deutschen Hafenmuseums samt Liegeplatz der „Peking“ am Holthusenkai als prägnanter Neubau entstehen. Das Hafentorquartier soll als urbanes gewerbliches Quartier den emissionsarmen hafenwirtschaftlichen Nutzungen vorbehalten sein.

Für die Umstrukturierung der ehemaligen Gewerbeflächen kommen auf die Stadt Kosten in Höhe von 120 Millionen Euro zu. Darin enthalten sind Kosten für die Infrastruktur, die Verlagerung von Gefahrstoffen und ein riesiges Parkhaus mit gestapelten Logistikflächen. Wann der neue Stadtteil fertig sein wird, konnten die Verantwortlichen noch nicht sagen. Im kommenden Jahr sollen die Entwürfe für die einzelnen Bauten vorgestellt werden, danach folgt die Erschließung des Geländes. Mit dem Bauen könne dann ab 2024 begonnen werden.

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