Goslar:Vom jungen Revolutionär zum Ehrenbürger seiner Heimat

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Goslar (dpa/lni) - Als "jungen Revolutionär", der sicher nicht Ehrenbürger von Goslar werden wollte. So beschrieb Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die politischen Anfänge von Sigmar Gabriel in seiner Laudatio auf den Ex-Außenminister. Am Freitag erhielt der frühere SPD-Chef eben diese Auszeichnung von seiner Heimatstadt. Der Stadtrat hatte das im Mai dieses Jahres mit großer Mehrheit beschlossen, weil Gabriel seine Heimat in allen seinen Ämtern nie aus den Augen verloren und sich stets für sie eingesetzt habe.

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Goslar (dpa/lni) - Als „jungen Revolutionär“, der sicher nicht Ehrenbürger von Goslar werden wollte. So beschrieb Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die politischen Anfänge von Sigmar Gabriel in seiner Laudatio auf den Ex-Außenminister. Am Freitag erhielt der frühere SPD-Chef eben diese Auszeichnung von seiner Heimatstadt. Der Stadtrat hatte das im Mai dieses Jahres mit großer Mehrheit beschlossen, weil Gabriel seine Heimat in allen seinen Ämtern nie aus den Augen verloren und sich stets für sie eingesetzt habe.

Nach den Anfängen in einer laut Steinmeier antiautoritär-aufmüpfigen Jugendorganisation mit dem Namen „Die Falken“ legte Gabriel die bekannte steile politische Karriere hin. Ministerpräsident in Niedersachsen, Bundesumweltminister, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, deutscher Außenminister und SPD-Vorsitzender - seit Freitag auch Ehrenbürger von Goslar.

„Hätte jemand meiner Mutter diese Auszeichnung prophezeit, wäre sie wohl nicht mehr in den Schlaf gekommen“, scherzte Gabriel in seiner Dankesrede. Sie habe sich eher Sorgen darüber machen müssen, dass ihr Sohn den Weg in die Schule findet, nicht dass es irgendwann diese Auszeichnung geben wird. „Das ist eine sehr große Ehre, von der ich als Kind sicher nie geträumt hätte“, sagte Gabriel.

Auch später in den neunziger Jahren war damit wohl nicht zu rechnen. Der heutige Bundespräsident und der frühere Außenminister erinnerten sich gemeinsam daran, dass sie im Goslarer Garten der Familie Gabriel unter dem Apfelbaum saßen und dabei über Haushalts- und Steuerpolitik stritten.

In der Laudatio würdigte Steinmeier Gabriel für seine besondere Art der Treue zu seiner Heimat. „Dieses Vermögen, die Grenzen der eigenen Herkunft zu überschreiten und doch verbunden zu bleiben mit der eigenen Stadt - dieses Vermögen ist etwas ganz Ungewöhnliches“, sagte Steinmeier.

Unter den rund 500 Gästen in der Kaiserpfalz, die zu Ehren des streitbaren Politikers kamen, waren neben der politischen Prominenz auch Musikgrößen wie Klaus Meine und Peter Maffay. Der Sänger der Prinzen, Sebastian Krumbiegel, sang zu Ehren Gabriels und dessen Engagement gegen Rechtsextremismus. „Ich weiß, dass Sigmar im Kampf gegen Nazis immer auf der richtigen Seite steht“, hatte der Sänger der Prinzen, zuvor seinen Auftritt begründet.

Gabriel wurde am 12. September 1959 in Goslar geboren und wohnt bis heute mit seiner Familie in der alten Kaiserstadt am nördlichen Harzrand. Er freute sich auch darüber, dass mit Oberbürgermeister Oliver Junk ausgerechnet ein CDU-Politiker die Initiative für seine Auszeichnung ergriffen hatte.

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