Die Oppositionelle Maria Kolesnikowa wird Angaben ihrer Familie zufolge noch bis Montag im Krankenhaus bleiben. Auf ihrem Twitter-Account teilt ihr Vater Alexander Kolesnikow mit, sie fühle sich gut und werde vorschriftsmäßig behandelt. "Die Ärzte tun ihr bestes", heißt es. Er habe den behandelnden Arzt gesehen, seine Tochter dürften aber weder er noch ihre Anwälte besuchen.
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Kolesnikowa war am Montag ins Krankenhaus und auf die Intensivstation gebracht worden. In dieser Woche soll sie operiert worden sein. Warum sie ins Krankenhaus kam, ist noch immer unklar. Ihre Schwester hatte sich besorgt über den Gesundheitszustand und über die schlechten Haftbedingungen geäußert. Nun teilt ihr Vater mit, dass sie gefrühstückt und sich ihr Zustand gebessert habe. Bereits am Donnerstag gab es erste Anzeichen, dass es der politischen Gefangenen wieder besser gehe.
Kolesnikowa gilt zusammen mit der im Exil in dem EU-Land Litauen lebenden Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja als Galionsfigur der belarussischen Opposition gegen Machthaber Alexander Lukaschenko. Die beiden führten 2020 die landesweiten Proteste gegen die umstrittene Präsidentenwahl an, bei der sich Lukaschenko zum Sieger erklärt hatte. Er ließ Polizei und Justiz hart gegen Demonstranten vorgehen.
Kolesnikowa war im Sommer 2020 verhaftet und wegen Verschwörung zum Umsturz zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Prozess galt wie der gegen andere Lukaschenko-Gegner als politische Inszenierung. Zuletzt wurde sie in Einzelhaft verlegt. Einen Einspruch dagegen lehnte eine Richterin ab. Kolesnikowas Familie kündigt an, dass man weiter gegen die Haftbedingungen vorgehen wolle.