Terror-Prozess in Koblenz:Haft für Al-Qaida-Helfer

Ein Urteil nach 60 Verhandlungstagen: Der geständige Ömer Ö. muss sechs Jahre in Haft. Er hatte das Terrornetzwerk al-Qaida unterstützt - mit Geld, Kampfgerät und seiner Mitgliedschaft.

Der Terrorismus-Prozess vor dem Koblenzer Oberlandesgericht ist mit mehrjährigen Haftstrafen für die beiden Angeklagten zu Ende gegangen.

Ömer Ö. wird in den Gerichtssaal des Koblenzer Oberlandesgerichts geführt. Er hat Bargeld und militärisch nutzbares Gerät für al-Qaida beschafft - und war auch Mitglied des Terrornetzwerks. Am Montag haben ihn die Richter dafür zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt. (Foto: dpa)

Der Staatsschutzsenat verurteilte am Montag den geständigen Ömer Ö. wegen Mitgliedschaft bei al-Qaida und Unterstützung des Terrornetzwerks zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren. Der Mitangeklagte Sermet I., ein 30 Jahre alter Deutscher türkischer Herkunft, muss als Terrorhelfer für zwei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.

Der 32-jährige Ö. soll zusammen mit dem gleichaltrigen I. zwischen 2004 und 2008 dem internationalen Terrornetzwerk al-Qaida bei seiner tödlichen Mission geholfen haben. Seit September 2009 standen die Männer türkischer Abstammung vor Gericht.

An etwa 60 Prozesstagen wurden mehr als 100 Zeugen und Gutachter unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen gehört. Ö. hat al-Qaida nach Überzeugung der Richter in zwei Fällen mit Geld und Kampfgerät unterstützt und war zeitweilig sogar Mitglied in dem Terrornetzwerk.

Das türkische Justizministerium und die türkische Generalstaatsanwaltschaft hatten kurz vor der Urteilsverkündung die Auslieferung des Angeklagten Ömer Ö. beantragt. Dabei geht es um sein Teilgeständnis, in dem er zugab, an einem Angriff auf afghanische Soldaten beteiligt gewesen zu sein. Diese Aussage widerrief er jedoch im Laufe des Prozesses.

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