Kirche:Freiburger Erzbischof sieht Glaubwürdigkeitsproblem

Stephan Burger, Erzbischof von Freiburg, spricht während der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. (Foto: Robert Michael/dpa)

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Dresden (dpa) - Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat der katholischen Kirche Defizite in der öffentlichen Wahrnehmung attestiert. „Irgendwie haben wir als Kirche und als Verantwortungsträger in dieser Kirche ein grundlegendes Problem der Glaubwürdigkeit“, sagte er am Donnerstag in einem Gedächtnisgottesdienst für gestorbene Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz in Dresden. „Wir alle wissen um die Gründe und die Zusammenhänge, die zu dieser negativen Wahrnehmung geführt haben. Unsere Lösungsansätze werden in der breiten Öffentlichkeit zu wenig bis gar nicht wahrgenommen. Unsere Arbeit in Intervention und Prävention, in Aufarbeitung und Anerkennung des Leids stoßen nicht überall auf die Resonanz, die wir doch für uns erwarten würden.“

Viele würden diesen Zustand von Kirche beklagen, viele ihn aber auch verbessern wollen, sagte der Erzbischof. „Die einen hoffen auf Reformen, wie sie im Synodalen Weg benannt sind. Andere wissen sich den römischen Maßgaben verpflichtet, die keine Spielräume erkennen lassen. Wir beklagen den Bedeutungsverlust von Kirche, das schwindende Ansehen, eine mangelnde Attraktivität der Institution aufgrund ihres Fehlverhaltens und ihrer Strukturen und so weiter.“ Die Ärgernisse und den Frust überdeckten alle positiven Aspekte kirchlicher Arbeit. Burger zufolge muss sich Kirche zu ganz konkreten gesellschaftlichen Fragen, zu politischen Umständen und Fehlern der Vergangenheit verhalten, „um der Botschaft, um der Menschen willen“.

© dpa-infocom, dpa:230302-99-799442/2

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