Kim Jong Il trifft Medwedjew:Reise zum Geld

In einem gepanzerten Zug ist Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il mehrere Tage durch den Osten Russlands gereist. Wichtigster Programmpunkt: Ein Treffen mit Russlands Präsident Medwedjew. Dabei soll der Machthaber des kommunistischen Landes sich kompromissbereit gezeigt haben - auch in heiklen Fragen.

1 / 8
(Foto: REUTERS)

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Il (Mitte) hat sich zu Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Dmitrij Medwedjew getroffen. Die beiden Staatschefs kamen auf einem russischen Militärstützpunkt in der ostsibirischen Stadt Ulan-Ude (Republik Burjatien) in der Nähe des Baikalsees zusammen, wie russische Agenturen meldeten.

2 / 8
(Foto: AFP)

Die Gespräche hätten alle wichtigen Fragen berührt, ließ Medwedjew wissen. Ob die Zusammenkunft auch zur Zufriedenheit des nordkoreanischen Machthabers verlaufen ist, blieb offen. Das Treffen mit dem russischen Präsidenten war der zentrale Programmpunkt einer knapp einwöchigen Reise des Diktators durch den Osten Russlands.

3 / 8
(Foto: AFP)

Kim Jong Il war bereits am Samstag in das Nachbarland Russland gefahren - zum ersten Mal seit neun Jahren. Der Machthaber Nordkoreas reiste in einem gepanzerten Sonderzug und machte an verschiedenen Stationen halt. 

4 / 8
(Foto: AFP)

Bei einem Zwischenstopp in Nowobureiskij, knapp 200 Kilometer östlich der Stadt Blagoweschtschensk (Oblast Amur), kredenzten Frauen in traditionellen Trachten Kim Jong Il lokale Spezialitäten.

5 / 8
(Foto: AFP)

In Talakan machte sich der 69-Jährige ein Bild vom Wasserkraftwerk. Als Ziel von Kims Reise galt ein Neustart in den Beziehungen der beiden Länder, die einst - vor dem Untergang der Sowjetunion - sehr eng gewesen waren.

6 / 8
(Foto: AP)

Russland konnte bei den Gesprächen nach eigener Aussage die Unterstützung Kims für den politisch heiklen Bau einer Gaspipeline durch Nordkorea nach Südkorea durchsetzen. "Soweit ich das verstehe, interessiert sich Nordkorea für die Umsetzung dieses trilateralen Projekts unter Beteiligung Russlands und Südkoreas", formulierte es der russische Präsident Medwedjew der Agentur Interfax zufolge nach dem Treffen vorsichtig.

7 / 8
(Foto: dpa)

Zudem zeigte sich Nordkorea nach russischen Angaben offen für Gespräche über ein Aussetzen ihres Atomwaffenprogramms. Staatschef Kim sei zu einer Wiederaufnahme der seit 2008 auf Eis liegenden sogenannten Sechs-Parteien-Gespräche ohne Vorbedingungen bereit, sagte eine Sprecherin von Medwedjew.

8 / 8
(Foto: AP)

Doch kein Handel ohne Gegenleistung: Russland stellte dem kommunistischen Nachbarn Medien zufolge im Gegenzug für den geplanten Gastransit etwa 100 Millionen US-Dollar im Jahr in Aussicht. Das verarmte Land ist dringend auf Einnahmen angewiesen, die Bevölkerung leidet unter einer Hungersnot.

© sueddeutsche.de/AFP/dapd/dpa/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: