Katar:Emirat geht auf Nachbarstaaten zu

Katar zeigt sich bereit, in der Krise die Sorgen der anderen Golfstaaten zu verstehen. Doch eine schnelle Lösung zeichnet sich nicht ab.

Von Paul-Anton Krüger, Kairo

Katar hat sich bereit erklärt, in der Krise mit seinen Nachbarn deren "Beschwerden und Sorgen zu verstehen", wie Kuwaits Außenminister Sabah al-Khalid al-Sabah nach der ersten Vermittlungsrunde mit Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain sagte. Eine schnelle Lösung zeichnet sich indes nicht ab. Man warte noch auf konkrete Forderungen der Nachbarn, sagte Katars Außenminister Mohammed al-Thani. Die Türkei und Iran springen mit Lieferungen von Obst und Milchprodukten per Luftfracht ein, die vor dem Embargo aus Saudi-Arabien eingeführt wurden. Per Schiff kommen Waren jetzt auch über die omanischen Häfen Sohar und Salala, darunter Trinkwasser. Nach Hamsterkäufen sind die Regale der Supermärkte wieder gefüllt. Zu Engpässen kommt es nach Berichten von Einwohnern noch bei der Versorgung mit Dollar-Scheinen in Wechselstuben. Viele der etwa 1,8 Millionen ausländischen Arbeiter versuchen wegen der unsicheren Aussichten Geld an ihre Familien zu überweisen. Ratingagenturen haben teils die Bonitätsbewertungen gesenkt. Katars Finanzminister Ali Scherif al-Emadi sagte aber, sein Land könne seine Währung und seine Wirtschaft problemlos verteidigen.

© SZ vom 13.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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