Kantonalwahl in Frankreich:Rechtsextreme Front National holt mehr als 40 Prozent

Die rechtsextreme Partei Front National versucht sich ein respektables Image zu geben, um an die Stimmen der konservativen Wähler zu gelangen. Bei einer Kantonalwahl in Südfrankreich war sie nun sehr erfolgreich.

Der Erfolg des Kandidaten der rechtsextremen Front National (FN) bei einer Kantonalwahl in Südfrankreich hat die regierenden Sozialisten aufgeschreckt: Parteichef Harlem Désir sprach gegenüber dem Sender France Info von einer "sehr ernsten Warnung an die Linke". Der rechtsextreme Politiker Laurent Lopez hatte bei der Nachwahl in Brignoles am Sonntag 40,4 Prozent erzielt.

Insgesamt kamen die Rechtsextremen sogar auf knapp 50 Prozent, weil ein weiterer rechtsextremer Kandidat, der unabhängig kandidierte, neun Prozent der Stimmen erhielt. Weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz landetet die Politikerin Catherine Delzers von der konservativen UMP mit knapp 21 Prozent.

Der von den Sozialisten unterstütze kommunistische Kandidat kam auf nur 14,6 Prozent. Sozialist Désir rief dazu auf, bei der Stichwahl zwischen Lopez und Delzers am kommenden Sonntag für die UMP-Politikerin zu stimmen.

Die rechtsextreme Front National versucht unter ihrer Vorsitzenden Marine Le Pen, sich ein respektables Image zu geben und weniger radikal aufzutreten. Le Pen will damit den Konservativen Stimmen abjagen. Bei den Kommunalwahlen im März 2014 kann die FN mit Stimmenzuwächsen rechnen.

Im südfranzösischen Brignoles ist die FN traditionell stark. Bei den später für ungültig erklärten Wahlen 2012 war der FN-Kandidat in der ersten Runde auf knapp 35 Prozent gekommen, in der Stichwahl aber unterlegen.

© Süddeutsche.de/AFP/jhal/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: