Bürgerkrieg in Syrien:Assads Regierungstruppen rücken in Homs vor

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In vielen Orten Syriens sind die Rebellen in der Defensive. Die Regierungstruppen machen Fortschritte bei ihrer Offensive in Homs. Aktivisten sprechen von den schwersten Kämpfen seit Beginn des Bürgerkriegs.

Die syrische Opposition rechnet damit, dass ihre Kämpfer schon bald mit hoch entwickelten Waffen aus Saudi-Arabien ausgerüstet werden. Dies werde die militärische Lage für die Aufständischen ändern, die derzeit schwach sei, sagte der neue Präsident der Nationalen Koalition, Ahmad al-Dscharba, am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters in Istanbul.

Die syrischen Regierungstruppen sind auf dem Vormarsch. Bei ihren Angriffen auf die Rebellenhochburg Homs machen sie nach Angaben eines Aktivisten und einer Nichtregierungsorganisation Fortschritte. Die Regierungstruppen seien in Teile des bisher von den Rebellen gehaltenen Stadtviertels Chaldijeh vorgedrungen, berichtete ein Aktivist am Montag telefonisch aus der umkämpften Stadt. Dabei setze die Armee "jede Art tödlicher Waffen" von Flugzeugen über Raketenwerfer bis zu Panzern und Artillerie ein. Es seien die schwersten Kämpfe in Homs seit dem Beginn des Aufstands gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad im März 2011. Die Regierungszeitung Al-Watan berichtete unter Berufung auf Militärkreise, die Armee habe den größten Teil von Chaldijeh unter ihre Kontrolle gebracht. Auf der Online-Videoplattform YouTube eingestellte Aufnahmen zeigten massive Zerstörungen rund um eine Moschee in dem Ortsteil. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London berichtete von heftigen Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen am Rand von Chaldijeh

Ahmad al-Dscharba, der enge Kontakte zu Saudi-Arabien unterhält, wurde am Wochenende in Istanbul zum Chef des Oppositionsbündnisses gewählt. Eine Teilnahme an der von den USA und Russland geplanten Friedenskonferenz lehnte er ab, solange sich die Aufständischen nicht in einer militärisch starken Position befänden.

Dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad schlug al-Dscharba eine Feuerpause für die Zeit des Ramadan vor, um die Kämpfe in der belagerten Stadt Homs zu stoppen.

Anfang Juni hatten die Assad-Truppen bereits die nahe gelegene Stadt Al-Kusair erobert. Die Einnahme der einstigen Rebellenhochburg wurde als Wendepunkt im Bürgerkrieg gewertet.

© Süddeutsche.de/Reuters/gal/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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