Kabinett:Gesetzentwurf: Duale Hochschule soll Anfang 2025 kommen

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Schwarzkollm (dpa/sn) - Sachsen hat die Umwandlung der Berufsakademie (BA) in eine Duale Hochschule auf den Weg gebracht. Am Dienstag stellte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) nach einer Kabinettssitzung in Schwarzkollm (Landkreis Bautzen) den Gesetzentwurf der Regierung dazu vor. Die Duale Hochschule soll 2025 eingeführt werden, neben anderen Hochschulformen gleichberechtigt sein und auch Forschung betreiben können.

Es gehe um eine Reform aus einem Guss und nicht darum, „das Türschild“ auszuwechseln, hatte Gemkow schon im Vorfeld angekündigt. Mit der Umwandlung geht eine Aufwertung der Abschlüsse einher. Die an der heutigen Berufsakademie erworbenen Abschlüsse stoßen trotz staatlicher Gleichstellung mitunter im In- und Ausland auf Akzeptanzprobleme, hieß es.

„Ich freue mich, dass wir dieses ambitionierte Vorhaben der sächsischen Koalition jetzt auf die Zielgerade bringen. Damit entwickeln wir das Wissenschaftsland Sachsen entscheidend weiter und steigern auf der einen Seite die Attraktivität der akademischen Ausbildung im Freistaat und stärken mit den künftigen Hochschulstandorten abseits der Großstädte gezielt den ländlichen Raum“, sagte Gemkow. Gleichzeitig gehe man auf Anforderungen der Wirtschaft ein, die neben gut ausgebildeten Berufsfachkräften auch vermehrt Personal mit Hochschulabschluss im Sinne eines akademischen Grades nachfragt. Der Gesetzentwurf kommt nun in den Landtag.

Eine wichtige Änderung nach der Anhörungsphase ist der erleichterte Zugang für Leute ohne Abitur. Um an der Dualen Hochschule studieren zu können, genügt der Abschluss einer mindestens dreijährigen Berufsausbildung. Mehrjährige Berufserfahrung ist nicht mehr nötig, wenn der Studiengang auf der beruflichen Ausbildung aufbaut. Organisatorisch entspricht die Struktur der Dualen Hochschule den Strukturen anderer Hochschulen. Es soll ein zentrales Rektorat geben, das für die sieben Standorte verantwortlich ist: Bautzen, Breitenbrunn, Dresden, Glauchau, Leipzig, Plauen und Riesa. In der BA werden aktuell mehr als 40 Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft, Technik sowie Sozial- und Gesundheitswesen angeboten.

Staatliche duale Hochschulen gibt es in Deutschland bereits in Baden-Württemberg und Thüringen. Bisher können BA-Studenten in Sachsen nach drei Jahren Studium die Abschlüsse Bachelor oder Diplom machen. In der Dualen Hochschule sollen auch Masterabschlüsse möglich sein. Anders als beim Studium an einer Fachhochschule oder Universität sind die Studenten bei einem Praxispartner - oft Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen - angestellt, der ihnen eine monatliche Vergütung zahlt. Dort absolvieren sie auch die Praxisphasen. Aktuell sind an den BA 4267 Studierende eingeschrieben.

© dpa-infocom, dpa:231024-99-682471/3

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