Die Italiener haben sich daran gewöhnt, dass Giuseppe Conte vor allem nachtaktiv ist. Ministerratssitzungen? Berief er oft am späten Abend ein. Neue Dekrete mit Maßnahmen gegen Corona? Auch mal um zwei Uhr morgens, mit Liveschaltung. Den ersten Entwurf des Wiederaufbauplans für die Zeit nach der Pandemie legte er vor, da schliefen die allermeisten Italiener. Und so war es doch einigermaßen ungewöhnlich, dass nun die ganze Liturgie seines Rücktritts als Premier am helllichten Tag passierte - an einem prächtigen, sonnenüberfluteten römischen Mittag nach tagelangen Regengüssen, der Tiber war schon bedrohlich über die Ufer getreten. Ganz passend.
Regierungskrise in Italien:Drei Szenarien, wie es in Rom weitergehen könnte
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Giuseppe Conte stand bereits zwei sehr unterschiedlichen Kabinetten vor. Warum er nach seinem Rücktritt durchaus Chancen hat, ein weiteres Mal Premierminister zu werden.
Von Oliver Meiler, Rom
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