Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) geht von knapp 1000 möglichen islamistischen Terroristen in Deutschland aus. Der Bild-Zeitung sagte er, von diesen 1000 seien "128 Gefährder, also Personen, bei denen Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sie erhebliche Straftaten begehen könnten". Das schließe auch einen Anschlag mit ein. 20 dieser Gefährder hätten eine Ausbildung in einem Terroristenlager absolviert, fügte Friedrich an.
"Die größte Gefahr geht heute eher von Einzeltätern aus. Sie sind schwer zu entdecken", sagte der Innenminister weiter. Der Islamismus missbrauche die Religion als Kampfideologie. Um dieser Entwicklung entschieden entgegentreten zu können, fordert er die Muslime in Deutschland zur Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden auf.
Friedrich bekräftigte zugleich, dass Deutschland keine weiteren Guantánamo-Häftlinge aufnehmen wird. Im Sommer 2010 hatte die Bundesregierung mit den USA vereinbart, zwei ehemalige Häftlinge des umstrittenen US-Gefangenenlagers auf Kuba aufzunehmen. "Die beiden Personen wurden aufgenommen und werden seitdem intensiv begleitet. Weitere Häftlinge nehmen wir nicht auf. Es gibt auch keine neuen Anfragen aus den USA."