Irak:Anschlagsserie erschüttert Badgad

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Bei drei schweren Explosionen in Bagdad sind Dutzende Menschen getötet oder verletzt worden. Ein Anschlag ereignete sich in der Nähe der deutschen Botschaft.

Bei Anschlägen in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Sonntag bis zu 50 Menschen getötet worden. Mindestens 200 Menschen seien verletzt worden, berichteten Polizeibeamte.

Im Zentrum Bagdads waren binnen weniger Minuten drei Autobomben detoniert, wie das Innenminsterium mitteilte. Eine der Explosionen habe sich in der Nähe des Hauses des deutschen Botschafters ereignet, eine weitere nahe der ägyptischen Botschaft, meldete der Sender Al-Arabija. Die dritte Bombe detonierte nach Polizeiangaben vor der iranischen Botschaft.

Die schwerste Explosion ereignete sich vor der iranischen Botschaft. Mindestens 18 Menschen seien getötet und 42 verletzt worden. Der Sprengsatz sei vermutlich von einem Selbstmordattentäter gezündet worden, sagten zwei Polizisten der Nachrichtenagentur AP. Bei den meisten Opfern handele es sich um Mitarbeiter und Besucher einer staatlichen Bank in der Nachbarschaft der Botschaft.

Der iranische Botschafter Hassan Kasemi Komi sagte, es sei unklar, ob der Anschlag gegen die diplomatische Vertretung gerichtet gewesen sei. "Die Explosion ereignete sich am Eingang, sie traf Besucher und irakische Polizisten", erklärte er. Die Botschaft sei nur leicht beschädigt worden. Generalmajor Kassim al Mussawi sagte dagegen: "Diese Explosionen waren gegen diplomatische Vertretungen gerichtet. Das ist ein Terrorakt."

Bei dem Anschalg nahe der deutschen Botschaft wurde unter anderem ein irakischer Mitarbeiter der Vertretung getötet. Wie das Auswärtige Amt in Berlin weiter mitteilte, wurden drei irakische Mitarbeiter der deutschen Botschaft verletzt.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle sprach allen Betroffenen sein Beileid aus. "Ich verurteile die Anschläge in Bagdad auf das Schärfste. Meine Gedanken sind bei den Familien und Angehörigen der Opfer. Den Verletzten wünsche ich rasche Genesung", erklärte Westerwelle.

Die Ursache der Anschläge war zunächst unklar. Nach den Parlamentswahlen im vergangenen Monat hatte sich die Lage in der irakischen Hauptstadt etwas beruhigt. Am Freitag wurden dann aber 24 Sunniten ermordet. Seitdem geht die Angst um, die bürgerkriegsähnlichen Kämpfe zwischen den Religionsgruppen könnten wieder aufflammen.

© AFP/APN/dpa/beu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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