Hamburg:Scholz: Werden von G20 weniger mitbekommen als oft vermutet

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Hamburg (dpa/lno) - Die meisten Hamburger Bürger werden nach Worten von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) im täglichen Leben weit weniger vom G20-Gipfel mitbekommen als oft vermutet. "Es wird Leute geben, die sich am 9. Juli wundern werden, dass der Gipfel schon vorbei ist", sagte der SPD-Bundesvize am Freitag bei einem dpa-Politik-Talk in der Hansestadt. Den Kritikern, die die Großstadt für den falschen Austragungsort halten, sagte der 59-Jährige: "Es geht gar nicht woanders." Helgoland oder die Lüneburger Heide seien keine Alternative gewesen, allein schon wegen der vielen Teilnehmer.

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Hamburg (dpa/lno) - Die meisten Hamburger Bürger werden nach Worten von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) im täglichen Leben weit weniger vom G20-Gipfel mitbekommen als oft vermutet. „Es wird Leute geben, die sich am 9. Juli wundern werden, dass der Gipfel schon vorbei ist“, sagte der SPD-Bundesvize am Freitag bei einem dpa-Politik-Talk in der Hansestadt. Den Kritikern, die die Großstadt für den falschen Austragungsort halten, sagte der 59-Jährige: „Es geht gar nicht woanders.“ Helgoland oder die Lüneburger Heide seien keine Alternative gewesen, allein schon wegen der vielen Teilnehmer.

Scholz betonte, als die Anfrage zur Ausrichtung des G20-Gipfels in Hamburg kam, habe er ohne zu zögern zugesagt. Er habe einen Anruf von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekommen und gleich Ja gesagt, sagte er. „Tatsächlich glaube ich, dass das eine große Sache ist für unsere Stadt.“ Die große Herausforderung, die damit verbunden sei, sei offensichtlich. „Da darf man nicht vor zurückschrecken.“

Die G20, zu denen 19 Staats- und Regierungschefs aus den führenden Industrie- und Schwellenländern sowie Vertreter der EU gehören, treffen sich am 7. und 8. Juli in der Hamburger Messe. Zehntausende Demonstranten werden erwartet - darunter auch bis zu 8000 gewaltbereite. „Die Gefahr geht aus von einer ganz kleinen Gruppe von Leuten, die nicht möchte, dass die Gipfelteilnehmer ungefährdet sind“, sagte Scholz. Die Polizei bereite sich unterstützt von Beamten aus anderen Ländern auf alle Wahrscheinlichkeiten gut vor, um Sicherheit zu gewährleisten.

Auf eines ist Scholz besonders gespannt: „Auch wenn das jetzt ein globaler Gipfel ist, ist wirklich das bedeutendste Ereignis, ob Deutschland und Frankreich es zusammen hinkriegen, jetzt die Europäische Union zu vollenden“, betonte er. Scholz forderte Merkel auf, die Chance, die sich mit der Wahl von Emmanuel Macron zum französischen Präsidenten für die EU ergebe, nicht zu verspielen. „Macron ist vielleicht derjenige, der da die entscheidende Wende möglich machen kann“, sagte Scholz. „Mein großer Wunsch ist, dass Deutschland (...) die Chance, die darin jetzt liegt, nicht verspielt.“

Es gehe vor allem um Themen wie Außen- und Sicherheitspolitik, Flucht, Migration und Steueroasen. Es sei jetzt nicht die Zeit für zögerliche Politiker. „Ich jedenfalls vermisse eine Beschreibung der Aufgabe, die Deutschland in Europa hat“, sagte Scholz auf die Frage, ob er damit Merkel meine. „Wir müssen begreifen, dass auch unser Nicht-Handeln Folgen für alle anderen hat. Da wäre mehr möglich.“ Scholz ist Bevollmächtigter der Bundesrepublik für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit.

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