Über die Hälfte aller Zuwanderer hat im vergangenen Jahr den Deutschtest am Ende der Integrationskurse bestanden. Von den rund 202 000 Teilnehmern haben 108 500 die Kurse erfolgreich beendet. Das ergibt sich aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion, aus der "Neue Osnabrücker Zeitung" zitiert. Das entspricht einer Erfolgsquote von 55 Prozent.
Allerdings ist diese Quote trotz einer "Qualitätsoffensive" gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozentpunkte gesunken. Damals haben von 292 000 Teilnehmern gut 176 000 den Test bestanden, was einer Quote von 60 Prozent entspricht. Um die Quote zu verbessern hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) die Qualitätskontrolle im vergangenen Jahr nach Angaben des Innenministeriums "erheblich intensiviert". Offenbar ohne durchschlagenden Erfolg.
Die im Jahr 2005 eingeführten Integrationskurse bestehen aus einem Deutschkurs und einem "Orientierungskurs" zur Rechts- und Gesellschaftsordnung. Der Sprachkurs umfasst 600 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten. Am Ende sollen die Teilnehmer das Niveau "B1" des gemeinsamen europäischen Referenzrahmens haben. Sie sollen in einfachen Sätzen Erfahrungen und Ereignisse beschreiben und Meinungen wiedergeben können sowie persönliche Briefe schreiben.
Die im Haushalt veranschlagten Mittel für Integrationskurse stiegen dem Zeitungsbericht zufolge von 610 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 765 Millionen Euro im vergangenen Jahr an. Die Teilnehmerzahl sank im gleichen Zeitraum um 90 000. Das Bamf überprüfte den Angaben zufolge 2018 insgesamt 1495 der 1704 zugelassenen Träger (87,7 Prozent).
Einem Bericht der "Welt" zufolge waren unter den erstmaligen Teilnehmern vor allem Syrer (39 000), Afghanen (15 000) Iraker (13 000), Rumänen (12 000), Türken (9000) und Bulgaren (8000). Fast 45 000 der erstmaligen Teilnehmer waren noch nicht alphabetisiert, weswegen sie besondere Kurse bekamen.