Ausnahmezustand in Hongkong: Zum zweiten Mal nach der Großdemonstration am Wochenende befinden sich Tausende Bürger auf den Straßen, um gegen ein geplantes Auslieferungsgesetz zu protestieren.
Die Demonstranten reißen Sperren ein und verdecken ihre Gesichter teils mit Atemschutz-Masken, teils auch mit Masken von Guy Fawkes, wie sie die Occupy-Wall-Street-Bewegung vor acht Jahren nutzte.
Das Ziel der Proteste: Das Parlamentsgebäude, wo eigentlich der Legislativrat Hongkongs über das umstrittene Gesetz debattieren soll. Die Verabschiedung ist für Donnerstag in der kommenden Woche geplant.
Später reißen die Demonstranten Pflastersteine aus den Wegen, um eine improvisierte Barrikade zu errichten.
Eine weitere Remineszenz an frühere Demonstrationen sind die Regenschirme: Bei Demonstrationen vor fünf Jahren gingen Hunderttausende Hongkonger für mehr demokratische Rechte auf die Straße - und schützten sich mit den Schirmen sowohl vor der Sonne als auch vor dem Pfefferspray der Staatsgewalt.