Keine zwei Jahre danach. Der Aufgang zum Parlament. Zwei Regenschirme lehnen da noch am Gitter. Der eine grün, der andere rot. Zwei. An dem Ort, wo sich den Herren damals, im Sommer 2014, ein Heer von vielen Tausend Schirmen entgegenreckte. Zum Schutz der Jungen vor Tränengas und Polizeiknüppeln. Zum Zeichen: Wir sind viele. Hunderttausende. Wir geben nicht auf. Es war ein Happening, ein Fest der Jugend und der Demokratie, friedlich, besonnen, entschlossen. Sie haben die Welt verblüfft. Und China kaltgelassen. Eingeknickt lehnen die beiden Schirme am Gitter, eingeknickt auch der einsame Demonstrant, der sie bewacht. "Regenschirmrevolte" steht auf dem roten Schirm. "Vergesst niemals!" Eine Mahnwache. Aber mit seinen in Müllbeuteln verpackten Habseligkeiten wirkt der letzte Aufrechte mehr wie ein gestrandeter Tippelbruder.
Hongkong:Kopf hoch
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Zwei Jahre nach der "Regenschirmrevolte" hat sich Hongkong verändert. Es regieren Angst und Resignation. Aber nicht bei allen. Über ein paar Aufrechte.
Von Kai Strittmatter
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