Gedenkgottesdienst in Aachen:"In der Stunde der Not sind wir ein starkes, solidarisches Land"

Mit einem bewegenden Gottesdienst haben Betroffene, Kirchen und Politiker der Opfer der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli gedacht. An der Feier im Aachener Dom nahmen auch Bundespräsident Steinmeier und Kanzlerin Merkel teil.

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Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben Kirchen und Politik im Aachener Dom der Flutopfer gedacht. Mit der Wahl von Aachen als Ort des Gedenkens sollte auch daran erinnert werden, dass die Nachbarländer Belgien, Luxemburg und die Niederlande ebenfalls von der Flutkatastrophe betroffen sind.

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"Welch eine Zerstörung in so kurzer Zeit! Was für eine Not", klagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, in seiner Predigt. "Es verschlägt einem die Sprache", sagte er mit Blick auf die Menschen, deren Angehörige in den Fluten umgekommen sind und die ihre Häuser und Existenzgrundlage verloren haben. "Es verschlägt einem die Sprache, wenn ein junger Helfer Schlamm wegräumt und dabei ein Mädchen tot in der Baggerschaufel findet."

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Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, ging auch auf die Ursachen des Hochwassers ein. "Die Folgen des menschengemachten Klimawandels sind bei uns angekommen. Das haben wir verstanden", sagte er. Er hoffe, dass die Menschen in 20 Jahren sagen können, die Dramatik der Ereignisse hätte zum Nachdenken gebracht und zu einem Neuanfang geführt.

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach den Hinterbliebenen sein tiefes Beileid aus und erinnerte an das Ausmaß der Zerstörungen in Deutschland und den Nachbarländern: "Wir denken heute an die Menschen, denen die Fluten alles genommen haben: ihre Häuser, ihr Hab und Gut, ihre Erinnerungen, ihre Lebensträume."

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Steinmeier dankte für die überwältigende Hilfsbereitschaft. Einsatzkräfte von Feuerwehr, DLRG, Polizei, Rotem Kreuz, Bundeswehr und Technischem Hilfswerk hätten bis zur vollkommenen Erschöpfung geholfen. Sein Dank gelte auch Bürgermeistern, Verwaltungsmitarbeitern und den vielen freiwilligen Helfern. Auch die großzügigen Spenden zeigten: "In der Stunde der Not sind wir ein starkes, solidarisches Land. Wir helfen einander. Wir stehen zusammen."

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Es sei eine schmerzhafte Einsicht, "dass wir uns vielleicht zu sehr in Sicherheit gewiegt haben", sagte Steinmeier und mahnte auch mit Blick auf die Corona-Pandemie, die Antwort auf die jüngsten Erfahrungen könne nicht einfach zurück zur Tagesordnung lauten. Mitmenschlichkeit und Solidarität ließen aber zuversichtlich in die Zukunft schauen, betonte der Bundespräsident und sagte an die Adresse der Betroffenen: "Sie sind nicht allein. Wir hören Sie. Wir vergessen Sie nicht." Steinmeier sagte auch: "In der Stunde der Not sind wir ein starkes, solidarisches Land."

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Unter den Teilnehmern des Gottesdienstes waren auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), und der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU), deren Bundesländer von den Fluten am stärksten betroffen waren.

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Eine wichtige Rolle in der bewegenden Feier fiel jedoch nicht nur den Vertretern aus Politik und Kirche zu. Auch Betroffene, Helfer und Retter waren anwesend und kamen zu Wort, wie hier die Notfallseelsorgerin Rita Nagel, die über ihre Erfahrungen in der Arbeit mit den Opfern sprach.

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Hans-Peter Bruckhoff ist einer der Betroffenen. Er schilderte seine Erfahrung mit der Flut und die eindrücklichen Bilder in den Tagen des Hochwassers.

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Auch Renate Steffes musste miterleben, wie ganze Landstriche im Wasser untergingen und die Menschen noch immer mit den Konsequenzen zu kämpfen haben.

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