Heidelberg:Wovon zum Teufel redet ihr?

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Nach der Todesfahrt von Heidelberg, bei der ein Mensch zu Tode kam, verdächtigt die Polizei einen Deutschen - und liefert sich in den sozialen Medien einen Schlagabtausch mit Islamfeinden aus aller Welt.

Von Josef Kelnberger, Heidelberg

Wenn ein Fahrzeug offenbar mutwillig in eine Menschenmenge gelenkt wird, liegt in diesen Zeiten die Vermutung nahe: Am Steuer sitzt ein islamistischer Terrorist. So war das auch am Samstagabend, als die ersten Nachrichten aus der Heidelberger Innenstadt kursierten. Die Polizei meldete einen Toten und zwei Verletzte, nachdem ein Mann mit einem Mietauto Passanten vor einem Bäckereiladen angefahren hatte; der mutmaßliche Täter, zu Fuß und mit einem Messer in der Hand geflüchtet, wurde gestellt und von einem Beamten angeschossen. Nach Nizza, Promenade des Anglais, und Berlin, Breitscheidplatz, nun also Heidelberg, Bismarckplatz? Schon bald meldeten die Ermittler, das Motiv des Täters sei zwar unbekannt, es gebe aber keinerlei Indizien für einen Terroranschlag. Doch so eine Nachricht wird in der Ära von IS-Angst und Fake News sofort zur Glaubensfrage.

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