Harz:Erste Menschen beziehen Notunterkunft in Bad Sachsa

Personen gehen in einem Gang der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende. (Foto: Harald Tittel/dpa)

Bis zu 400 Flüchtlinge sollen künftig in einer neuen Erstaufnahmeeinrichtung in Bad Sachsa im Harz untergebracht werden. Als die Pläne publik wurden, gab es Kritik aus dem Ort. Nun nimmt der Standort seinen Betrieb auf - zunächst als Notunterkunft.

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Bad Sachsa (dpa/lni) - In einer neuen Notunterkunft in Bad Sachsa ziehen in dieser Woche die ersten Menschen ein. Zunächst sollen 50 besonders schutzbedürftige Menschen in der ehemaligen Kurklinik im Harz untergebracht werden, wie die niedersächsische Landesaufnahmebehörde am Mittwoch mitteilte. Die ersten Ankünfte seien für Donnerstag geplant.

Nach und nach sollen mehr Flüchtlinge ankommen. Maximal dürfen den Angaben nach 200 Menschen in der Notunterkunft leben. Als besonders schutzbedürftig gelten beispielsweise alleinreisende Frauen, Mütter mit Kindern oder Menschen mit Behinderungen. Die Unterkunft ist teilweise barrierefrei.

Parallel zur Eröffnung der Notunterkunft laufe weiterhin das Genehmigungsverfahren, um den Standort künftig als reguläre Erstaufnahmestelle zu nutzen, teilte die Landesaufnahmebehörde mit. Dann sollen bis zu 400 Menschen dort leben können.

Aus der örtlichen Politik und Bevölkerung hatte es anfangs Kritik an der neuen Flüchtlingsunterkunft gegeben. Die Einrichtung sei für die Harzer Kleinstadt zu groß konzipiert und es drohe eine Überlastung der Ämter, sagte etwa Bürgermeister Daniel Quade (FDP). Ende 2021 hatten 8115 Menschen einen Wohnsitz in Bad Sachsa.

Anfang 2023 war auch noch die Rede von bis zu 500 Menschen, die die Erstaufnahmeeinrichtung aufnehmen soll. Ursprünglich sollte sie auch schon im Juni öffnen. Menschen auf der Flucht sollen künftig zuerst in der Einrichtung Platz finden, ehe sie auf weitere Kommunen verteilt werden. Bei einem Besuch Anfang des Jahres lobte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) den Standort. „Die Liegenschaft ist hervorragend geeignet, um insbesondere Personen unterzubringen, die ganz besonders schutzbedürftig sind“, sagte sie.

© dpa-infocom, dpa:231115-99-956989/2

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