Olaf Scholz brachte Blumen, Peter Tschentscher nahm die Glückwünsche entgegen. Beide standen im Applaus des SPD-Landesparteitages, der Tschentscher gerade mit 95,2 Prozent Zustimmung zum Scholz-Nachfolger im Amt des Hamburger Bürgermeisters bestellt hatte. Noch einmal konnte man sich ein Bild davon machen, wie ähnlich sich die beiden Männer sehen. Alles an Tschentscher wirkt etwas sparsamer als bei Scholz, sein Lächeln, seine Figur. Aber die hohe Stirn haben sie gemeinsam, diese aufgeräumte, seltsam blank polierte Ausstrahlung - fast wirkte es, als wäre aus dem einen Scholz ein zweiter herausgeschlüpft. Und war nicht auch Tschentschers Bewerbungsrede im Bürgerhaus von Wilhelmsburg eine, die Scholz genauso hätte halten können? Inklusive der Forderung nach einem tariflichen Mindestlohn von zwölf Euro, die Scholz vor Monaten schon in einem Interview ins Spiel gebracht hatte?
Hamburg:Der doppelte Scholz
Lesezeit: 4 min
Wo es als gute Idee gilt, es mit Neuem nicht zu übertreiben: Hamburgs künftiger Landeschef Peter Tschentscher steht für dieselbe sozialdemokratische Politik wie sein Vorgänger - er setzt auf Bewährtes.
Von Thomas Hahn, Hamburg
Lesen Sie mehr zum Thema