Griechenland: Explosive Pakete:Brandbombe an deutsche Botschaft gesendet

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Erst Mexiko, dann Bulgarien und die Schweiz. Jetzt hat die Welle versuchter Anschläge mit Brandbomben auch die deutsche Vertretung in Athen erreicht.

Die griechische Hauptstadt Athen ist am zweiten Tag in Folge von einer Paketbomben-Serie gegen ausländische Botschaften und andere Einrichtungen heimgesucht worden. Auch die deutsche Vertretung war Ziel eines der Brandsätze, die Sendung wurde von der griechischen Polizei kontrolliert gezündet. "Es gab keine Explosion. Wir haben lediglich ein Paket, das an uns adressiert war, abgewiesen", sagte ein Botschaftssprecher. Das Paket war aufgefallen, als ein Metalldetektor anschlug. Sprengstoffexperten entschärften später das Paket.

Griechische Polizisten vor der Schweizer Botschaft in Athen, an die ein Paket gesendet wurde, das beim Öffnen in Flammen aufging. Auch an Deutschlands Vertretung in der griechischen Hauptstadt wurde eine Brandbombe gesendet. (Foto: dpa)

Die Bundesregierung verweist darauf, dass es sich um eine Serie von versuchten Anschlägen auf verschiedene Botschaften handelt. "Wir gehen in keiner Weise davon aus, dass sich diese Aktion speziell gegen Deutschland gerichtet hat", sagte der Außenamtssprecher.

Insgesamt wurden im Lauf des Tages fünf Sprengsätze gefunden, durch die jedoch niemand zu Schaden kam.

Vor der Schweizer Botschaft ging ein Paket in Flammen auf. Es sei niemand verletzt worden, sagte eine Sprecherin der Vertretung. Mitarbeiter hatten ein verdächtiges Paket vor dem Eingang entdeckt, teilte das Außenministerium in Bern mit. Dem Päckchen seien Metallspuren anzusehen gewesen, weshalb es von den Sicherheitskräften der Botschaft untersucht worden sei. Beim Abnehmen der äußeren Verpackung ging das Paket demnach in Flammen auf.

Vier weitere Paketbomben wurden zuvor gefunden und entschärft: Sie waren nach Polizeiangaben an die Botschaften Bulgariens, Chiles und Russlands gerichtet sowie in der Nähe des griechischen Parlaments deponiert.

Bereits am Montag waren in Athen mehrere Paketbomben gefunden worden. Eine war an Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy adressiert. Die Sendung wurde bei zwei Verdächtigen beschlagnahmt, die der linksanarchistischen Szene in Griechenland zugerechnet werden. Weitere Pakete waren an die Botschaften Mexikos, Belgiens und der Niederlande gerichtet. Bei der Explosion eines der Pakete in einer Filiale eines Kurierdienstes wurde eine Angestellte leicht an der Hand verletzt. Die Brandbomben-Serie könnte mit den Kommunalwahlen zusammenhängen, die in Griechenland am kommenden Wochenende stattfinden.

© dpa/AFP/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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