Glosse:Das Streiflicht

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Der Kanzler sagt, Friedrich Merz wäre ihm als Gegenkandidat "ganz recht". Wenn man das aus dem Scholzischen ins Deutsche übersetzt, blickt man in die Zukunft.

(SZ) Die liebsten Gegner sind die, die man kennt, weil man sie kennt. Gerade in der Ehe, der Partnerschaft oder in ähnlichen Verbindungen wird das deutlich. Ihr Beginn ist manchmal sehr angenehm, weil man zunächst affektiv-warme Gefühle zum Partner (m/w/d) hegt. Ist dies weniger der Fall, kann eine Begründung für solche Verbindungen auch gegenseitige Nützlichkeit sein. Effiziente Partnerschaften halten in aller Regel länger als emotionale Partnerschaften. Blöd ist es, wenn man in eine Partnerschaft geraten ist, die weder effizient noch affektiv-warm ist. Das ideale Beispiel dafür ist die Ampelkoalition. Sie funktioniert nicht, und die Partner können sich auch nicht leiden. Hinzu kommt, dass Protagonisten und Protagonistinnen emotional-verbal eingeschränkt sind. Das führt bei den einen, etwa bei der multiplen Persönlichkeit Annalena Lindner-Habeck, zu überbordender Kommunikation mit und über sich selbst. Andere reden, ohne viel Gehör zu finden (das Cem-Lauterbach-Syndrom). Wieder andere, eigentlich nur der Bundeskanzler, äußern manchmal Sätze, die man analysieren muss wie einst unter Nikita Chruschtschow die Aufstellung des Politbüros bei der Moskauer Maiparade.

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