Glosse:Das Streiflicht

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Wer heute an die Zukunft denkt, möchte am liebsten vor ihr weglaufen. Chris de Burgh ist da aus anderem Holz. Er ist schon froh, wenn er morgen noch am Leben ist.

(SZ) Die Zukunft war schon immer ein großes Thema. Gerade wegen ihrer engen Verwandtschaft mit dem Film "Thomas Crown ist nicht zu fassen". Wie der smarte Ganove mit Stil ist sie uns - das liegt in der Natur der philosophischen Dinge - immer einen Schritt voraus. Aufgrund ihrer Unberechenbarkeit bringt sie zwar für Perfektionisten, die alles durchplanen wollen, eine kaum zu ertragende Menge an ungeplanten Ereignissen mit sich. Für Visionäre, Utopisten, Dystopisten und Kanzlerkandidaten dagegen, also Chaoten unterschiedlichster Natur, birgt sie den Vorteil, dass diese chaotisch, visionär, utopisch, dystopisch und kanzlerkandidatenmäßig über Dinge reden können, die noch gar nicht eingetreten sind - wie zum Beispiel über den größten Coup von Thomas Crown, von dem aber selbst Thomas Crown noch nichts weiß. Je weiter weg die Zukunft liegt, desto mehr Verrücktheiten kann man darüber erzählen, weil sich niemand daran erinnern wird und nichts sicher ist, außer dem Weltuntergang, der allen schlechte Laune macht.

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