Glosse:Das Streiflicht

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Es ist Advent, und viele hoffen, dass der Bundesregierung jetzt ein Licht aufgehen möge. Dabei gibt es keinen Grund, dem Kanzler zu misstrauen, denn er hat kürzlich ein Problem souverän gelöst.

(SZ) Am Sonntag ist der 1. Advent, was Anlass zur Freude, ja Hoffnung gibt. Bekanntlich wird an diesem Tag die erste Kerze auf dem Adventskranz entzündet, und wenn überall im Land die Lichter angehen, warum sollte dann nicht auch der Bundesregierung eins aufgehen? Noch tappen sie in Berlin ja ziemlich im Dunkeln, allen voran die Trinität aus Kanzler, Vizekanzler und Finanzminister. Wer in dieser Konstellation der Vater, wer der Sohn und wer der Heilige Geist ist, kann sich jeder selbst ausmalen. Fest steht nur, dass im Advent auf die Ankunft des Herrn gewartet wird, im eher gottlosen Berlin am Ende aber doch wieder nur der Klempner der Macht kommt, wie Friedrich Merz kürzlich im Bundestag bemängelt hat. Das allerdings war nicht unbedingt sein hellster Moment, denn gute Handwerker sind zu schwer zu bekommen, um sie mit Geringschätzung zu strafen. Der kluge Bauherr begrüßt ihre Ankunft mindestens so freudig wie ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts.

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