Getötete Soldaten in der Ukraine:Poroschenko kündigt drastische Vergeltung an

Lesezeit: 1 min

Für jeden getöteten Soldaten sollen die Rebellen mit Hunderten ihrer Leute bezahlen: Der ukrainische Präsident Poroschenko droht den Separatisten mit massiver Vergeltung wegen der Attacke auf Regierungstruppen.

  • Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko droht den prorussischen Separatisten mit massiven Vergeltungsmaßnahmen für die 30 getöteten ukrainischen Soldaten.
  • Die Aufständischen bekennen sich zu dem Raketenangriff und drohen mit weiteren Attacken.
  • Im Vorfeld hatte die ukrainische Regierung einen "Total-Angriff" zur Rückeroberung der Rebellengebiete im Osten des Landes angekündigt.

Poroschenko kündigt drastische Vergeltung an

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat den prorussischen Separatisten drastische Vergeltung für einen Raketenwerfer-Angriff auf die Regierungstruppen angedroht. Für jeden getöteten ukrainischen Soldaten würden die Rebellen mit Hunderten ihrer Leute zahlen, erklärte Poroschenko auf seiner Internetseite. "Kein einziger Terrorist wird seiner Verantwortung entgehen."

Bei dem Angriff sollen nach Angaben aus dem Innenministerium mindestens 30 Soldaten getötet worden sein. Eine Antwort auf den "terroristischen Akt" werde nicht lange auf sich warten lassen, kündigte auch ein Ministeriumsberater an, der die Separatisten als "blutrünstigen Abschaum" bezeichnete.

Die Regierungstruppen gehen momentan mit einer Offensive von Armee und Truppen des Innenministeriums gegen die Separatisten vor, die im Gebiet von Donezk, Lugansk und Slawjansk "unabhängige Volksrepubliken" ausgerufen haben.

Aufständische drohen mit neuen Attacken

Die Aufständischen bekannten sich zu dem Angriff und kündigten weitere Attacken auf die Regierungseinheiten an. Das ukrainische Militär sei mit einem Mehrfachraketenwerfersystem beschossen worden, teilten die militanten Gruppen mit. Die Separatisten griffen auch erneut Sicherheitskräfte rund um die Flughäfen von Lugansk und Donezk an. Dabei setzten sie schwere Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge ein. Die Armee soll ihrerseits Stellungen der Aufständischen aus der Luft beschossen haben.

"Total-Angriff" auf Rebellenhochburgen

Die Separatisten streben eine Abspaltung des Gebiets von der Ukraine an. Den Beginn der Militäroffensive hatte das ukrainische Innenministerium am Donnerstagabend verkündet. Mit einem "Total-Angriff" sollen die Rebellenhochburgen im Osten des Landes zurückerobert werden. Das Innenministerium teilte mit, dass es mit einer bis zu einem Monat andauernden Offensive rechne.

Amnesty International kritisiert Menschenrechtsverletzungen

Unterdessen machte Amnesty International die Separatisten im Osten der Ukraine für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. In der Region habe es Hunderte Fälle von Entführung und Folter gegeben, hieß es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: