Geschichte:Bundestag zeigt Paulskirchenverfassung von 1849

Die fragile und wertvolle Originalurkunde der Reichsverfassung ist im Reichstagsgebäude ausgestellt. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

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Berlin (dpa) - Das Original der Paulskirchenverfassung von 1849 ist seit Montag in einer Ausstellung im Bundestag zu sehen. Das Parlament hat das empfindliche Dokument bis zum 3. April aus dem Bestand des Deutschen Historischen Museums erhalten. Zur Eröffnung von „Odyssee einer Urkunde - die Paulskirchenverfassung vom 28. März 1849“ war auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in das Reichstagsgebäude gekommen.

Politische Unfreiheiten und Massenarmut gehörten im Deutschland des Vormärz zu den Ursachen für einen tiefgreifenden sozialen und politischen Wandel. In Folge der Revolution von 1848 in Frankreich erreichten Forderungen nach Umbruch auch die damaligen deutschen Staaten. Die erste gesamtdeutsche, frei gewählte Volksvertretung kam am 18. Mai 1848 in der Frankfurter Paulskirche zusammen.

Im März 1849 unterzeichneten dann 405 Abgeordnete - wegen des noch nicht existierenden Frauenwahlrechts alles Männer - das 46 Pergamentseiten umfassende Paragrafenwerk. Allerdings sicherte das nicht die Wirksamkeit. Große deutsche Staaten wie Österreich, Preußen, Bayern, Hannover oder Sachsen erkannten die Reichsverfassung nicht an.

Von zwei Fassungen auf Papier existiert heute noch eine in Kassel. Die Ausstellung erzählt auch die verworrenen Wege des Originals, das etwa nach dem Zweiten Weltkrieg auf einem Schutthaufen gefunden worden war.

© dpa-infocom, dpa:230327-99-109016/2

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