Gazastreifen:Ein bisschen weniger Vernichtung

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Die Hamas ändert ihr Programm, um Verhandlungspartner im Nahostkonflikt zu werden - kurz bevor Palästinenserpräsident Abbas zu Donald Trump nach Washington reist. Israel wittert ein Täuschungsmanöver.

Von Peter Münch, Tel Aviv

Yahya Sinwar, Chef der Hamas, im März 2017 auf der Beerdigung eines Mitkämpfers, auf seinen Schultern der Sohn des Getöteten. (Foto: Mohammed Saber/epa/Rex/Shutterstock)

Die im palästinensischen Gazastreifen herrschende Hamas will mit einem pragmatischeren Kurs ihre internationale Isolation überwinden. Der Exil-Führer der islamistischen Organisation, Khaled Meschal, stellte dazu in Doha offiziell ein neues politisches Programm vor, in dem unter anderem auf den Aufruf zur Zerstörung Israels verzichtet und die Bereitschaft zur Gründung eines Palästinenserstaats in den Grenzen von 1967 erwogen wird. Diese Neupositionierung gegenüber der Hamas-Gründungscharta von 1988 erfolgt wohl nicht zufällig unmittelbar vor einem Treffen von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas mit US-Präsident Donald Trump an diesem Mittwoch in Washington, bei dem die Chancen für einen neuen Anlauf im Friedensprozess ausgelotet werden sollen. Israels Regierung wies das Hamas-Papier als Täuschungsmanöver zurück. "Die Hamas versucht, die Welt an der Nase herum zu führen, aber das wird ihr nicht gelingen", sagte ein Sprecher von Premierminister Benjamin Netanjahu.

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