Friedensplan für Syrien:Assad geht angeblich auf arabische Vermittlung ein

Nach monatelangen Protesten mit Tausenden Toten hat Syrien offenbar einem Friedensplan der Arabischen Liga zugestimmt: Machthaber Assad werde nicht nur seine Soldaten zurückziehen, sondern auch Beobachter ins Land lassen und Regimegegner freilassen, meldet die Liga. Die Opposition ist skeptisch.

Die Regierung in Damaskus hat nach Angaben der Arabischen Liga einen Vorschlag für ein Ende der Gewalt in Syrien akzeptiert. Der Vorschlag, der nach Diplomatenkreisen auf syrischen Wunsch leicht verändert wurde, sieht einen Abzug des Militärs aus den Städten vor. Außerdem sollen sich internationale Beobachter und Journalisten in Syrien künftig frei bewegen können. Alle mutmaßlichen Regimegegner sollen freikommen, erklärte ein Sprecher der Arabischen Liga in Kairo.

Regimegegner protestieren in Kairo gegen den syrischen Machthaber Assad. Syrien nach Angaben der Arabischen Liga einem Friedensplan zugestimmt. (Foto: AFP)

Nicht beibehalten wurde die Forderung nach einem Dialog der Regierung mit der Opposition am Sitz der Liga in Kairo. Stattdessen heißt es nun, die Liga werde, nachdem die anderen Forderungen erfüllt seien, eine Konferenz organisieren, an der beide Seiten teilnehmen sollen.

Der syrische Machthaber Baschar al-Assad hatte auf Damaskus als Konferenzort bestanden. Dies hätte die Exil-Opposition, die Angst vor Festnahmen und Folter hat, von einer Teilnahme ausgeschlossen.

Die Opposition ist zwar der Meinung, dass das Regime von Assad nur zum Schein auf den Vorschlag der Liga eingeht, um Zeit zu gewinnen. "Dennoch sind wir froh, über diese Initiative der Arabischen Liga, denn alle Möglichkeiten, das Blutvergießen zu beenden, müssen ausgeschöpft werden", sagte Chalid Chodscha, ein Mitglied des Nationalrates der Opposition.

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