Frauen:"Den Dom umarmen": Protest in Köln

Mit einer Menschenkette haben Katholiken am Sonntag für die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Kirche demonstriert.

Von Joachim Käppner

Eine Menschenkette um den Kölner Dom haben gut 600 Demonstranten am Sonntag gebildet - um, wie es hieß, "den Dom zu umarmen". Aufgerufen zu dieser Protestaktion hatte "Maria 2.0", eine Initiative, welche die Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche fordert. Von diesem Montag an beraten die katholischen Bischöfe in Fulda über Reformen in der Kirche und die weitere Aufarbeitung des Missbrauchsskandals. Und die Basis macht mächtig Druck. Auch die katholische Frauenbewegung Deutschlands (KFD) will sich mit weiteren Gruppen von Laien für einen Wandel der Kirche einsetzen.

"Ich stehe heute hier, weil ich die Ungleichberechtigung von Frauen in der Kirche gegenüber meinen Kindern nicht rechtfertigen kann", sagte die Mitorganisatorin der "Maria 2.0"-Kundgebung, die Theologin Maria Mesian. Man müsse sich lösen von "den absolutistischen Anwandlungen in der Kirche, wo nur Männer etwas zu sagen haben". Sie rief: "Wir sind sechs Millionen Katholikinnen, und wir fordern eine Stimme." Ohne grundsätzliche Veränderungen werde die "Kirche noch leerer" sein.

© SZ vom 23.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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