Franz Beckenbauer:Der Abschied

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Franz Beckenbauer in München, auf einem Foto aus dem Jahr 2001, schon da mit dem Rücken zur Wand. (Foto: Daniel Josefsohn)

Das Pathos war schon immer ein Verwandter der Lüge. Die Europameisterschaft in Frankreich, die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, das "Ehrenamt" Beckenbauers: 2016 ist das Jahr, in dem die große Welt des Sports klein und schäbig wurde.

Von Holger Gertz

Um die einigermaßen verschattete Gegenwart des Franz Beckenbauer etwas auszuleuchten, erst mal zurück in die hellere Vergangenheit. November 2001, eine Begegnung in der Münchner Königinstraße. Wunderbarer Altbau, hohe Fenster, Holzvertäfelung, was man auch deshalb noch so genau weiß, weil damals der großartige Fotograf Daniel Josefsohn dabei war, der sich einerseits von Beckenbauer ein Autogramm geben ließ. Und der andererseits diesen Beckenbauer auf ebenso behutsame wie entschlossene Weise dirigierte. "Drehen Sie den Kopf ein bisschen": Beckenbauer drehte den Kopf. "Etwas mehr zum Fenster, wegen dem Licht." Die Lichtgestalt suchte das Licht.

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