Alexandre Benalla, der ehemalige Leibwächter von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, sitzt in Untersuchungshaft. Benalla werde vorgeworfen, gegen Auflagen der Justiz verstoßen zu haben, sagte seine Anwältin Jacqueline Laffont. Sie kündigte an, Berufung gegen die Entscheidung einzulegen. Benalla und ein Bekannter waren zuvor von Ermittlungsrichtern befragt worden.
Bei Straßenprotesten am 1. Mai in Paris war Benalla im vergangenen Jahr gewaltsam gegen einen Demonstranten vorgegangen. Ein Video zeigt, wie er auf einen offenbar unbewaffneten Mann einprügelte und ihn zu Boden warf. Benalla trug dabei einen Polizeihelm, obwohl er kein Polizist war.
Gegen ihn laufen deshalb Ermittlungen wegen Gewaltanwendung und wegen des unerlaubten Tragens von Dienstabzeichen. Ihm wird außerdem vorgeworfen, nach seiner Entlassung im Juli noch fast 20 Mal unberechtigterweise seine Diplomatenpässe bei Reisen eingesetzt zu haben.
Nachdem verschiedene Medien über den Vorfall berichtet hatten, musste er das Präsidialamt verlassen. Auch Macron war schwer unter Druck geraten, weil Benalla zunächst nur in die Verwaltung versetzt und erst später entlassen wurde. Die Opposition wirft dem Präsidenten vor, Benalla lange gedeckt und auch nach seinem Rauswurf Kontakte zu ihm unterhalten zu haben. Der französische Senat will am Mittwoch einen Bericht des Untersuchungsausschuss zu Benalla vorlegen.