Die dritte Nacht nach dem Tod des 17-jährigen Nahel durch die Kugel eines Polizisten in Nanterre war eine schwere Enttäuschung für die Politik. Ihre Hoffnung, die Proteste und die Gewalt im Land könnten sich abschwächen, erfüllte sich nicht. Alle Zeichen stehen vielmehr auf Eskalation. Wieder kam es zu enormen Krawallen in vielen Städten, zogen junge Leute brandschatzend durch die Viertel, zündeten öffentliche Gebäude, Mülltonnen, Autos, Busse an, lieferten sich Scharmützel mit der Polizei. Sogar in Marseille, wo es bis dahin ruhig geblieben war, brach der Aufstand aus, nachdem Präsident Emmanuel Macron die Stadt nach einem dreitägigen Besuch verlassen hatte. Polizisten wurden verprügelt, Schaufenster eingeschlagen, wie überall. Die Gesamtbilanz der nächtlichen Stunden ist verheerend: 875 Festnahmen, 249 verletzte Polizisten, 3880 Brände, 2000 verbrannte Autos, 492 beschädigte Gebäude.
Frankreich:875 Festnahmen, 249 verletzte Polizisten, 3880 Brände
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Die Bilanz nach der dritten Krawallnacht in Frankreichs Städten ist verheerend. Präsident Macron ruft die Eltern der Jugendlichen auf, ihrer Verantwortung nachzukommen. Der Notstand wird vorerst nicht ausgerufen.
Von Thomas Kirchner, Paris
Frankreich:"Die Politik muss ihre Macht über die Polizei zurückgewinnen"
Wie konnte es zu dem fatalen Schuss in Nanterre kommen? Der Sicherheitsexperte Fabien Jobard erklärt, warum die Polizei in Frankreich so oft zur Gewalt neigt.
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