Frankreich:Auto fährt bei Paris in Pizzeria und reißt Kind in den Tod

Lesezeit: 2 min

  • Ein Mann ist in der Nähe von Paris mit einem Pkw in eine Pizzeria gerast und hat dabei ein Mädchen getötet und mehrere Menschen verletzt.
  • Die Polizei nahm den Fahrer fest. Die Behörden gehen davon aus, dass er absichtlich handelte. Offenbar wollte sich der Mann das Leben nehmen.

Ein Autofahrer ist am Montagabend in eine Pizzeria östlich von Paris gerast. Die Polizei teilte mit, ein 13 Jahre altes Mädchen sei getötet worden. 13 Menschen wurden verletzt, unter ihnen auch der jüngere Bruder des getöteten Mädchens, teilte der zuständige stellvertretende Staatsanwalt Eric de Valroger mit. Ein drei Jahre alter Junge sei per Hubschrauber in ein Kinderkrankenhaus von Paris geflogen worden. Vier der Verletzten befinden sich demnach in einem kritischen Zustand.

Der Fahrer erfasste die Menschen auf dem Bürgersteig vor dem Restaurant in der Gemeinde Sept-Sorts, etwa 60 Kilometer östlich der französischen Hauptstadt. Er wurde festgenommen.

Aus Polizeikreisen verlautete, der Fahrer sei vorsätzlich auf die Restaurantgäste zugefahren, Medienberichten zufolge gab es keine Bremsspuren. Bisher gebe es jedoch keine Hinweise auf ein terroristisches Motiv. Die Pariser Staatsanwaltschaft, die in Frankreich für Terrorermittlungen zuständig ist, wurde nach Angaben aus Justizkreisen nicht eingeschaltet.

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Auf Twitter sind Bilder eines silbernen Wagens zu sehen, der in dem Restaurant steht.

Es sei "sehr wahrscheinlich", dass der Autofahrer während der Tat unter Drogen stand, sagte de Valroger. Es handele sich um einen 31-Jährigen aus der nahegelegenen Gemeinde La Ferté-sous-Jouarre.

Wie das Innenministerium mitteilte, soll es sich bei der Tat um einen Suizidversuch handeln. Ein Ministeriumssprecher sagte, der Verdächtige habe sich offenbar schon in der vergangenen Woche das Leben nehmen wollen. Er sei weder den Geheimdiensten noch der Polizei des Landes bekannt und nicht vorbestraft, so Pierre-Henry Brandet. Aus Polizeikreisen verlautete ebenfalls, der Fahrer sei psychisch instabil.

Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund einer angespannten Sicherheitslage: In Frankreich gilt nach zahlreichen Anschlägen der Ausnahmezustand. Vergangene Woche war in einem Pariser Vorort ein Mann mit einem Auto in eine Gruppe Soldaten gerast. In diesem Fall ermitteln Anti-Terror-Ermittler - die genauen Hintergründe sind noch nicht geklärt.

Ermittler vor Ort fanden abgesehen von dem Auto keine weiteren Waffen, sagte der Staatsanwalt. Ein Polizeimitarbeiter erklärte, es werde nicht nach einem Komplizen gesucht. Der französische Präsident Emmanuel Macron und seine Regierung drückten ihr Mitgefühl für die Opfer und Überlebenden des Angriffs aus, ging aus der Stellungnahme des Innenministeriums hervor.

Anmerkung der Redaktion: Wegen der wissenschaftlich belegten Nachahmerquote nach Selbsttötungen haben wir uns entschieden, in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche zu berichten, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Dann gestalten wir die Berichterstattung bewusst zurückhaltend und verzichten, wo es möglich ist, auf Details. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (http://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

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