Berlin:Senat beginnt Schließung des Flüchtlingszentrums Tempelhof

Berlin (dpa/bb) - Das wegen unwürdiger Bedingungen kritisierte Ankunftszentrum für Flüchtlinge auf dem früheren Flugplatz Tempelhof wird nun schrittweise aufgelöst. Rund 260 Menschen, die schon seit Wochen in den Hangars leben und damit deutlich länger als vorgesehen, ziehen noch vor Weihnachten aus. Sie werden in der Schmidt- Knobelsdorf-Kaserne in Spandau untergebracht, wie eine Sprecherin von Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) am Donnerstag sagte. Zuvor hatte die Zeitung "Neues Deutschland" berichtet.

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Berlin (dpa/bb) - Das wegen unwürdiger Bedingungen kritisierte Ankunftszentrum für Flüchtlinge auf dem früheren Flugplatz Tempelhof wird nun schrittweise aufgelöst. Rund 260 Menschen, die schon seit Wochen in den Hangars leben und damit deutlich länger als vorgesehen, ziehen noch vor Weihnachten aus. Sie werden in der Schmidt- Knobelsdorf-Kaserne in Spandau untergebracht, wie eine Sprecherin von Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Linke) am Donnerstag sagte. Zuvor hatte die Zeitung „Neues Deutschland“ berichtet.

Auch Neuankömmlinge sollen für ihre Registrierung, medizinische Erstuntersuchung und Asylberatung künftig nur noch kurz in Tempelhof bleiben und dann in Spandau untergebracht werden. Bis Ende März soll das Zentrum dann ganz schließen. Dann wird es für einige Monate provisorisch in Gebäuden der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Reinickendorf betrieben, ehe auf dem dortigen Gelände ein 20 Millionen Euro teurer Neubau mit 400 Plätzen öffnet. Das soll Ende 2019 sein.

Zuletzt kamen in Berlin durchschnittlich 800 Flüchtlinge pro Monat an. Eigentlich sollen sie für das Aufnahmeverfahren drei bis fünf Werktage im Ankunftszentrum bleiben, was in der Praxis allerdings seit längerem nicht funktioniert. Der Flüchtlingsrat kritisierte die daraus resultierende wochenlange Unterbringung im Flughafen als „katastrophal“, weil es in den Schlafboxen keine Privatsphäre gebe und die Einrichtung überbelegt sei.

Die Flüchtlingszahlen gingen zuletzt deutlich zurück. 2015 hatten noch 55 000 Menschen in Berlin Asyl beantragt. 2017 waren es knapp 17 000, in diesem Jahr bis Ende November rund 8300.

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